Das Präsidium des Global Crop Diversity Trust (Globaler Fonds für Nutzpflanzenvielfalt – GCDT) hat am Mittwoch – zum Abschluss seiner dreitägigen Sitzung, die auf Einladung von Ministerin Aigner und Minister Dr. Westerwelle in Bonn stattfand – eine Entscheidung für Bonn als seinem neuen Standort getroffen. Der Umzug der Organisation nach Bonn soll möglichst bereits im Jahr 2012 erfolgen. Damit hat sich die deutsche Bewerbung um den Standort des Fonds gegen die konkurrierenden Bewerbungen aus Genf sowie aus Rom, dem jetzigen Standort des Fonds, durchgesetzt.
Drei neue, weltweit tätige Einrichtungen
Das internationale Bonn kann damit auf eine gute Woche zurückblicken: Binnen sieben Tagen siedelten sich drei neue, weltweit tätige Einrichtungen in der deutschen UNO-Stadt an bzw. entschieden sich für den Standort: Die Right Livelihood Award Foundation, besser bekannt als Stiftung Alternativer Nobelpreis, hat mit dem ersten Workshop gerade erst ein College in Betrieb genommen, die Micro Insurance Agency eröffnete ein Büro, und nun der Global Crop Diversity Trust (GCDT). In Bonn findet GCDT eine Vielzahl von Kooperationspartnern: Von den einschlägigen UNO-Sekretariaten über das Ernährungsnetzwerk der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität bis zum Museum Alexander Koenig.
„Bonn konnte einmal mehr mit seinen Stärken punkten“, sagte Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch. „Als Standort der Nachhaltigkeit hat sich Bonn inzwischen international einen Namen gemacht“. Auch wenn die Einrichtungen zunächst nur wenige Mitarbeiter hätten, wüchsen sie erfahrungsgemäß schnell: „Ein schönes Beispiel sind Fair Trade Labelling Organisations: Sie haben mit acht Mitarbeitern angefangen und beschäftigen inzwischen 200.“ Nimptsch dankte der Bundesregierung, für die das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Bewerbung betrieben hat, sowie dem Land Nordrhein-Westfalen für das Engagement, GCDT nach Bonn zu holen.
Ministerin Aigner begrüßt Entscheidung
Ministerin Aigner begrüßte die Entscheidung des Präsidiums ausdrücklich: „Dies ist ein wichtiger Meilenstein bei den Bemühungen des BMELV und der Bundesregierung insgesamt für eine nachhaltige deutsche, europäische und internationale Politik bei der Bewältigung globaler Herausforderungen. Schutz und nachhaltige Nutzung von Biologischer Vielfalt sind kein Gegensatz, sondern zwei Seiten derselben Medaille. Internationale Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der genetischen Ressourcen von Nutzpflanzen sind ein zentraler Schlüssel, um Antworten auf diese Herausforderungen geben zu können, sei es zur Sicherung der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung, dem Erhalt biologischer Vielfalt oder bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels. Hierbei kommt dem „Globalen Fonds für Nutzpflanzenvielfalt“ eine sehr bedeutsame Rolle zu, die der Fonds am künftigen Standort Bonn, einem Zentrum für nachhaltige Politik, Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft – in enger Abstimmung mit dem „Internationalen Vertrag für Pflanzengenetische Ressourcen (ITPGR)“ sowie der „Kommission für genetische Ressourcen der FAO“ – wahrnehmen wird , sagte Aigner in einer Grußbotschaft an das Präsidium des Fonds.
Fonds soll dauerhafte Erhaltung und Verfügbarkeit pflanzengenetischer Ressourcen sicherstellen
Der Fonds wurde 2004 als international unabhängige Institution nach internationalem Recht gegründet (näheres s. http://www.croptrust.org). Er hat die Aufgabe, die dauerhafte Erhaltung und Verfügbarkeit pflanzengenetischer Ressourcen sicherzustellen, um eine nachhaltige Landwirtschaft und die Sicherheit der Nahrungsmittelversorgung zu unterstützten. Dazu verfolgt er international vereinbarte, wissenschaftlich fundierte Strategien zur Erhaltung natürlicher pflanzengenetischer Ressourcen. Diese Strategien werden zwischen den Mitgliedsländern und Geberländern des Fonds sowie insb. mit dem Internationalen Vertrag über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (ITPGR) und der FAO-Kommission für genetische Ressourcen abgestimmt.
Der Fonds hat sich das Ziel gesetzt, 260 Millionen US-Dollar als Stiftungskapital zu sammeln. Deutschland hat zu diesem Stiftungskapital 10 Mio. USD in dem Zeitraum von 2005 bis 2010 beigesteuert. Aus den mit dem Stiftungskapital erwirtschafteten Zinsen sollen die weltweit in Genbanken gehaltenen natürlichen pflanzengenetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft langfristig erhalten werden. Der Fonds ist nicht nur in den typischen Entwicklungsländern Asiens und Afrikas aktiv, sondern weltweit tätig. Unter anderem betreibt er die in den Medien häufig behandelte Weltsaatgutbank auf Spitzbergen, die 2009 u.a. im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet wurde.
UNO-Stadt Bonn bietet gutes Netzwerk
Ausschlaggebend für die Entscheidung des Präsidiums des Fonds für Bonn waren vor allem das Angebot des BMELV und der Bundesregierung insgesamt, den Trust und seine Ziele (Schutz und Nutzung von Biodiversität; nachhaltige Sicherung der Welternährung und Gestaltung des Klimawandels) politisch zu unterstützen und auf europäischem wie internationalem Parkett zu flankieren, das sehr gute Angebot, das das Land NRW, die Region und insbesondere die UNO-Stadt Bonn an Standortbedingungen bieten, sowie die vielen Netzwerke aus UN-Organisationen, Bundesministerien, NGOs, Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen, die sich in der Region Köln-Bonn der Nachhaltigkeit, der Biodiversität, dem Klimaschutz und insb. der in diesem Kontext relevanten Pflanzenzüchtung und -forschung verschrieben haben.
PressemitteilungDas Präsidium des Global Crop Diversity Trust (Globaler Fonds für Nutzpflanzenvielfalt – GCDT) hat am Mittwoch – zum Abschluss seiner dreitägigen Sitzung, die auf Einladung von Ministerin Aigner und Minister Dr. Westerwelle in Bonn stattfand – eine Entscheidung für Bonn als seinem neuen Standort getroffen. Der Umzug der Organisation nach Bonn soll möglichst bereits im Jahr 2012 erfolgen. Damit hat sich die deutsche Bewerbung um den Standort des Fonds gegen die konkurrierenden Bewerbungen aus Genf sowie aus Rom, dem jetzigen Standort des Fonds, durchgesetzt.
Drei neue, weltweit tätige Einrichtungen
Das internationale Bonn kann damit auf eine gute Woche zurückblicken: Binnen sieben Tagen siedelten sich drei neue, weltweit tätige Einrichtungen in der deutschen UNO-Stadt an bzw. entschieden sich für den Standort: Die Right Livelihood Award Foundation, besser bekannt als Stiftung Alternativer Nobelpreis, hat mit dem ersten Workshop gerade erst ein College in Betrieb genommen, die Micro Insurance Agency eröffnete ein Büro, und nun der Global Crop Diversity Trust (GCDT). In Bonn findet GCDT eine Vielzahl von Kooperationspartnern: Von den einschlägigen UNO-Sekretariaten über das Ernährungsnetzwerk der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität bis zum Museum Alexander Koenig.
„Bonn konnte einmal mehr mit seinen Stärken punkten“, sagte Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch. „Als Standort der Nachhaltigkeit hat sich Bonn inzwischen international einen Namen gemacht“. Auch wenn die Einrichtungen zunächst nur wenige Mitarbeiter hätten, wüchsen sie erfahrungsgemäß schnell: „Ein schönes Beispiel sind Fair Trade Labelling Organisations: Sie haben mit acht Mitarbeitern angefangen und beschäftigen inzwischen 200.“ Nimptsch dankte der Bundesregierung, für die das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Bewerbung betrieben hat, sowie dem Land Nordrhein-Westfalen für das Engagement, GCDT nach Bonn zu holen.
Ministerin Aigner begrüßt Entscheidung
Ministerin Aigner begrüßte die Entscheidung des Präsidiums ausdrücklich: „Dies ist ein wichtiger Meilenstein bei den Bemühungen des BMELV und der Bundesregierung insgesamt für eine nachhaltige deutsche, europäische und internationale Politik bei der Bewältigung globaler Herausforderungen. Schutz und nachhaltige Nutzung von Biologischer Vielfalt sind kein Gegensatz, sondern zwei Seiten derselben Medaille. Internationale Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der genetischen Ressourcen von Nutzpflanzen sind ein zentraler Schlüssel, um Antworten auf diese Herausforderungen geben zu können, sei es zur Sicherung der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung, dem Erhalt biologischer Vielfalt oder bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels. Hierbei kommt dem „Globalen Fonds für Nutzpflanzenvielfalt“ eine sehr bedeutsame Rolle zu, die der Fonds am künftigen Standort Bonn, einem Zentrum für nachhaltige Politik, Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft – in enger Abstimmung mit dem „Internationalen Vertrag für Pflanzengenetische Ressourcen (ITPGR)“ sowie der „Kommission für genetische Ressourcen der FAO“ – wahrnehmen wird , sagte Aigner in einer Grußbotschaft an das Präsidium des Fonds.
Fonds soll dauerhafte Erhaltung und Verfügbarkeit pflanzengenetischer Ressourcen sicherstellen
Der Fonds wurde 2004 als international unabhängige Institution nach internationalem Recht gegründet (näheres s. http://www.croptrust.org). Er hat die Aufgabe, die dauerhafte Erhaltung und Verfügbarkeit pflanzengenetischer Ressourcen sicherzustellen, um eine nachhaltige Landwirtschaft und die Sicherheit der Nahrungsmittelversorgung zu unterstützten. Dazu verfolgt er international vereinbarte, wissenschaftlich fundierte Strategien zur Erhaltung natürlicher pflanzengenetischer Ressourcen. Diese Strategien werden zwischen den Mitgliedsländern und Geberländern des Fonds sowie insb. mit dem Internationalen Vertrag über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (ITPGR) und der FAO-Kommission für genetische Ressourcen abgestimmt.
Der Fonds hat sich das Ziel gesetzt, 260 Millionen US-Dollar als Stiftungskapital zu sammeln. Deutschland hat zu diesem Stiftungskapital 10 Mio. USD in dem Zeitraum von 2005 bis 2010 beigesteuert. Aus den mit dem Stiftungskapital erwirtschafteten Zinsen sollen die weltweit in Genbanken gehaltenen natürlichen pflanzengenetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft langfristig erhalten werden. Der Fonds ist nicht nur in den typischen Entwicklungsländern Asiens und Afrikas aktiv, sondern weltweit tätig. Unter anderem betreibt er die in den Medien häufig behandelte Weltsaatgutbank auf Spitzbergen, die 2009 u.a. im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet wurde.
UNO-Stadt Bonn bietet gutes Netzwerk
Ausschlaggebend für die Entscheidung des Präsidiums des Fonds für Bonn waren vor allem das Angebot des BMELV und der Bundesregierung insgesamt, den Trust und seine Ziele (Schutz und Nutzung von Biodiversität; nachhaltige Sicherung der Welternährung und Gestaltung des Klimawandels) politisch zu unterstützen und auf europäischem wie internationalem Parkett zu flankieren, das sehr gute Angebot, das das Land NRW, die Region und insbesondere die UNO-Stadt Bonn an Standortbedingungen bieten, sowie die vielen Netzwerke aus UN-Organisationen, Bundesministerien, NGOs, Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen, die sich in der Region Köln-Bonn der Nachhaltigkeit, der Biodiversität, dem Klimaschutz und insb. der in diesem Kontext relevanten Pflanzenzüchtung und -forschung verschrieben haben.