Vom 20. bis 22. Juni, beraten mehr als 50 Teilnehmer unter anderem aus Bangladesch, Indien, China, Äthiopien und Deutschland im Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn darüber, wie extreme Armut gemildert werden kann. Die ungewöhnliche Allianz aus Praktikern, Wissenschaftlern und Unternehmen diskutiert dabei auch über neue Finanzierungsmodelle.
“Marginalität und extreme Armut – für eine Entwicklung mit und für die Armen” ist das Thema, mit dem sich Wissenschaftler, Experten aus der Privatwirtschaft und Nonprofit-Organisationen auf einer internationalen Konferenz am Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn vom 20. bis 22. Juni, befassen. Das ZEF erarbeitet mit Unterstützung der Bill & Melinda Gates Stiftung und der Volkswagen Stiftung sowie in Kooperation mit Partnern aus Entwicklungsländern Lösungen für eines der dringendsten Probleme der Welt: Wie extreme Armut gemildert werden kann.
“Die Ärmsten der Armen sind auf der Strecke geblieben”, sagt ZEF-Direktor Professor Joachim von Braun. “Das Besondere an dieser Konferenz ist, dass sie Praktiker aus der Entwicklungszusammenarbeit, Wissenschaftler und Unternehmer – wie beispielsweise von der schweizerischen Firma Nestlé und des indischen Großunternehmen Reliance Industries – zusammenbringt. Wir werden gemeinsam Handlungsoptionen erarbeiten, wie die ärmsten und damit am Rande ihrer Gesellschaft lebenden Menschen an der Entwicklung und dem Wachstum der Länder teilhaben können”.
Die Konferenzteilnehmer arbeiten konkrete Geschäftsmodelle aus: So sollen Investoren gefunden werden, welche in Kleinstgewerbebetriebe in Bangladesch investieren, damit diese nicht länger zu den ärmsten zehn Prozent ihres Landes gehören. Auch sollen Modelle zur Mobilisierung von Kapital besprochen werden, sogenannte “soziale Börsen”, bei denen soziale Projekte auf der Kapitalbörse angeboten werden. Damit wird bereits in Südafrika und Großbritannien experimentiert. Eine weitere Initiative sieht eine Ausweitung der landwirtschaftlichen Beratung in ländlichen und extrem armen Gebieten vor. Dort soll unter anderem durch die Nutzung von Handys eine schnellere Kommunikation über Verfügbarkeit von Saatgut und Marktpreise und damit eine bessere Marktpositionierung der Kleinbauern erfolgen.
Weniger als einen halben Dollar pro Tag zum Leben
Seit der Verabschiedung der UN-Millenniumsentwicklungsziele im Jahre 2000 ist die Anzahl der Menschen, die weltweit von weniger als einem US-Dollar pro Tag leben und Hunger leiden, von 29 Prozent im Jahre 1990 auf 18 Prozent im Jahre 2004 gesunken. “Menschen in extremer Armut, die von weniger als einem halben US-Dollar am Tag leben, sind jedoch weitgehend von diesem Fortschritt ausgeschlossen”, sagt Professor von Braun. Millionen von Menschen, vor allem in Sub-Sahara-Afrika und Südasien, lebten damit am Rande der Gesellschaft.
“Nichtregierungsorganisationen (NGOs) arbeiten seit vielen Jahren an diesem Problem”, sagt Dr. Franz Gatzweiler, Projektleiter am ZEF. “Aber Initiativen aus dem Privatsektor, unter anderem von großen Firmen wie auch als Mini-Geschäftsmodelle, eröffnen neue Perspektiven.” Diese Konferenz biete eine Plattform für unübliche Partnerschaften zwischen Entwicklungsorganisationen, Wirtschaftsunternehmen und NGOs. “Ziel ist es, gemeinsam erarbeitete Lösungsansätze tatsächlich vor Ort umzusetzen”, sagt Dr. Gatzweiler.
Die mehr als 50 Konferenzteilnehmer kommen unter anderem aus Bangladesch, Indien, China, Äthiopien und Deutschland. Unter ihnen sind Prabhu Pingali, Vizedirektor der Landwirtschaftlichen Entwicklungsabteilung der Bill & Melinda Gates Stiftung; Ehtisham Ahmad, ehemaliger Mitarbeiter des IWFs und jetzt an der London School of Economics tätig; Mahabub Hossain, Generaldirektor des Bangladesh Rural Advancement Committee (BRAC), eine der größten Entwicklungs-NGOs der Welt; Sukhadeo Thorat, Vorsitzender des Indian Council of Social Science Research (ICSSR) und Berater des indischen Premierministers in Bildungsangelegenheiten, sowie Assefa Admassie, Direktor der Ethiopian Economic Association (EEA) in Addis Abeba, Äthiopien.
PressemitteilungVom 20. bis 22. Juni, beraten mehr als 50 Teilnehmer unter anderem aus Bangladesch, Indien, China, Äthiopien und Deutschland im Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn darüber, wie extreme Armut gemildert werden kann. Die ungewöhnliche Allianz aus Praktikern, Wissenschaftlern und Unternehmen diskutiert dabei auch über neue Finanzierungsmodelle.
“Marginalität und extreme Armut – für eine Entwicklung mit und für die Armen” ist das Thema, mit dem sich Wissenschaftler, Experten aus der Privatwirtschaft und Nonprofit-Organisationen auf einer internationalen Konferenz am Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn vom 20. bis 22. Juni, befassen. Das ZEF erarbeitet mit Unterstützung der Bill & Melinda Gates Stiftung und der Volkswagen Stiftung sowie in Kooperation mit Partnern aus Entwicklungsländern Lösungen für eines der dringendsten Probleme der Welt: Wie extreme Armut gemildert werden kann.
“Die Ärmsten der Armen sind auf der Strecke geblieben”, sagt ZEF-Direktor Professor Joachim von Braun. “Das Besondere an dieser Konferenz ist, dass sie Praktiker aus der Entwicklungszusammenarbeit, Wissenschaftler und Unternehmer – wie beispielsweise von der schweizerischen Firma Nestlé und des indischen Großunternehmen Reliance Industries – zusammenbringt. Wir werden gemeinsam Handlungsoptionen erarbeiten, wie die ärmsten und damit am Rande ihrer Gesellschaft lebenden Menschen an der Entwicklung und dem Wachstum der Länder teilhaben können”.
Die Konferenzteilnehmer arbeiten konkrete Geschäftsmodelle aus: So sollen Investoren gefunden werden, welche in Kleinstgewerbebetriebe in Bangladesch investieren, damit diese nicht länger zu den ärmsten zehn Prozent ihres Landes gehören. Auch sollen Modelle zur Mobilisierung von Kapital besprochen werden, sogenannte “soziale Börsen”, bei denen soziale Projekte auf der Kapitalbörse angeboten werden. Damit wird bereits in Südafrika und Großbritannien experimentiert. Eine weitere Initiative sieht eine Ausweitung der landwirtschaftlichen Beratung in ländlichen und extrem armen Gebieten vor. Dort soll unter anderem durch die Nutzung von Handys eine schnellere Kommunikation über Verfügbarkeit von Saatgut und Marktpreise und damit eine bessere Marktpositionierung der Kleinbauern erfolgen.
Weniger als einen halben Dollar pro Tag zum Leben
Seit der Verabschiedung der UN-Millenniumsentwicklungsziele im Jahre 2000 ist die Anzahl der Menschen, die weltweit von weniger als einem US-Dollar pro Tag leben und Hunger leiden, von 29 Prozent im Jahre 1990 auf 18 Prozent im Jahre 2004 gesunken. “Menschen in extremer Armut, die von weniger als einem halben US-Dollar am Tag leben, sind jedoch weitgehend von diesem Fortschritt ausgeschlossen”, sagt Professor von Braun. Millionen von Menschen, vor allem in Sub-Sahara-Afrika und Südasien, lebten damit am Rande der Gesellschaft.
“Nichtregierungsorganisationen (NGOs) arbeiten seit vielen Jahren an diesem Problem”, sagt Dr. Franz Gatzweiler, Projektleiter am ZEF. “Aber Initiativen aus dem Privatsektor, unter anderem von großen Firmen wie auch als Mini-Geschäftsmodelle, eröffnen neue Perspektiven.” Diese Konferenz biete eine Plattform für unübliche Partnerschaften zwischen Entwicklungsorganisationen, Wirtschaftsunternehmen und NGOs. “Ziel ist es, gemeinsam erarbeitete Lösungsansätze tatsächlich vor Ort umzusetzen”, sagt Dr. Gatzweiler.
Die mehr als 50 Konferenzteilnehmer kommen unter anderem aus Bangladesch, Indien, China, Äthiopien und Deutschland. Unter ihnen sind Prabhu Pingali, Vizedirektor der Landwirtschaftlichen Entwicklungsabteilung der Bill & Melinda Gates Stiftung; Ehtisham Ahmad, ehemaliger Mitarbeiter des IWFs und jetzt an der London School of Economics tätig; Mahabub Hossain, Generaldirektor des Bangladesh Rural Advancement Committee (BRAC), eine der größten Entwicklungs-NGOs der Welt; Sukhadeo Thorat, Vorsitzender des Indian Council of Social Science Research (ICSSR) und Berater des indischen Premierministers in Bildungsangelegenheiten, sowie Assefa Admassie, Direktor der Ethiopian Economic Association (EEA) in Addis Abeba, Äthiopien.