DenkwerkZukunft: "Glücksforschung – warum wir umdenken müssen, um glücklich(er) zu werden"

Lange galt die Gleichung: Je größer der materielle Besitz eines Menschen, desto glücklicher und zufriedener ist er. Und folglich strebte die Politik mit allen Mitteln nach Wirtschaftswachstum und materieller Wohlstandsmehrung. Aber stimmt diese Gleichung überhaupt (noch)?

Wie Untersuchungen zeigen, besteht zumindest in den früh industrialisierten Ländern seit den 1960er Jahren der unterstellte Zusammenhang kaum noch. Der Grund: Zum einen passen sich die Ansprüche der Menschen an ihre wirtschaftliche Entwicklung an, so dass aus dieser keine größere Zufriedenheit mehr erwächst. Zum anderen zählt, wenn einmal die materielle Existenz gesichert ist, weniger das absolute als vielmehr das relative Einkommen, d.h. das eigene Einkommen im Vergleich zu anderen. Weit wichtiger als Materielles sind – das zeigen die Forschungsergebnisse der Positiven Psychologie – stabile soziale Beziehungen, physische und psychische Gesundheit, befriedigende Arbeit, persönliche Freiheit, eine positive Grundhaltung, Dankbarkeit und Optimismus.

Diese Erkenntnisse halten mittlerweile Einzug in Politik und Wirtschaft. Nachdem in Frankreich eine Kommission im Auftrag des Staatspräsidenten aussagekräftigere Wohlstandsindikatoren als das bislang gebräuchliche BIP entwickelt hat, haben sich nunmehr auch der Deutsche Bundestag sowie die Regierung des Vereinigten Königreichs dieser Thematik zugewandt. Ähnliche Bestrebungen gibt es in der Wirtschaft unter dem Begriff “Positive Management”.

Aber auch der Einzelne kann von den Erkenntnissen der Positiven Psychologie profitieren und aktiv zu seiner Zufriedenheit beitragen. Wer das tut, fühlt sich nicht nur subjektiv besser, sondern hat auch mehr Energie, ist kreativer, stärkt sein Immunsystem, festigt seine Beziehungen, arbeitet produktiver und erhöht seine Lebenserwartung.

Karlheinz Ruckriegel ist Professor für Makroökonomie, insbesondere Geld- und Währungspolitik, Psychologische Ökonomie sowie interdisziplinäre Glücksforschung an der Fakultät Betriebswirtschaft der Georg-Simon-Ohm Hochschule Nürnberg

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Lange galt die Gleichung: Je größer der materielle Besitz eines Menschen, desto glücklicher und zufriedener ist er. Und folglich strebte die Politik mit allen Mitteln nach Wirtschaftswachstum und materieller Wohlstandsmehrung. Aber stimmt diese Gleichung überhaupt (noch)?

Wie Untersuchungen zeigen, besteht zumindest in den früh industrialisierten Ländern seit den 1960er Jahren der unterstellte Zusammenhang kaum noch. Der Grund: Zum einen passen sich die Ansprüche der Menschen an ihre wirtschaftliche Entwicklung an, so dass aus dieser keine größere Zufriedenheit mehr erwächst. Zum anderen zählt, wenn einmal die materielle Existenz gesichert ist, weniger das absolute als vielmehr das relative Einkommen, d.h. das eigene Einkommen im Vergleich zu anderen. Weit wichtiger als Materielles sind – das zeigen die Forschungsergebnisse der Positiven Psychologie – stabile soziale Beziehungen, physische und psychische Gesundheit, befriedigende Arbeit, persönliche Freiheit, eine positive Grundhaltung, Dankbarkeit und Optimismus.

Diese Erkenntnisse halten mittlerweile Einzug in Politik und Wirtschaft. Nachdem in Frankreich eine Kommission im Auftrag des Staatspräsidenten aussagekräftigere Wohlstandsindikatoren als das bislang gebräuchliche BIP entwickelt hat, haben sich nunmehr auch der Deutsche Bundestag sowie die Regierung des Vereinigten Königreichs dieser Thematik zugewandt. Ähnliche Bestrebungen gibt es in der Wirtschaft unter dem Begriff “Positive Management”.

Aber auch der Einzelne kann von den Erkenntnissen der Positiven Psychologie profitieren und aktiv zu seiner Zufriedenheit beitragen. Wer das tut, fühlt sich nicht nur subjektiv besser, sondern hat auch mehr Energie, ist kreativer, stärkt sein Immunsystem, festigt seine Beziehungen, arbeitet produktiver und erhöht seine Lebenserwartung.

Karlheinz Ruckriegel ist Professor für Makroökonomie, insbesondere Geld- und Währungspolitik, Psychologische Ökonomie sowie interdisziplinäre Glücksforschung an der Fakultät Betriebswirtschaft der Georg-Simon-Ohm Hochschule Nürnberg

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