DNR: Naturschutz muss Nachhaltigkeitsdenken fortentwickeln

Der Deutsche Naturschutzring (DNR), mit 5,5 Millionen Einzelmitgliedern viertgrößter Dachverband in Deutschland, hat heute in Berlin angesichts von Wirtschafts- und Ökokrise zu seinem 60jährigen Jubiläum radikale Änderungen beim Wirtschaftswachstum, der Nachhaltigkeit und beim Naturverständnis verlangt.

Überfällig sei auch ein neues Naturverständnis. „Zum einen sei unter Natur die physische Lebensgrundlage des Menschen (ökosystemarer Ansatz) zu verstehen. Maßstäbe für den Naturschutz seien die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts und die Beachtung von Belastbarkeitsgrenzen. Es gälte, moderne Landnutzungsformen zu entwickeln und schädliche Subventionen zu beseitigen. Zum anderen sei Natur Voraussetzung für ein sinnerfülltes Leben (mental/ästhetisches Verständnis von Natur). Zu unterscheiden sei dabei zwischen historischen Kulturlandschaften als Ort menschlicher Identifikation, belegt mit Begriffen wie Heimat, Harmonie sowie Wildnis als unberührte Natur. Auch für diesen Naturbegriff müssten Qualitätsziele gefunden und dabei auch der Eigenwert der Natur beachtet werden“, erläuterte Hartmut Vogtmann, 1. Vizepräsident des DNR.

In diesen Tagen des Umbruchs muss der Naturschutz zum Nachhaltigkeitsdenken fortentwickelt werden. Das bedeutet, dass wir in alle Zukunftsentscheidungen die jetzt lebende und die kommende Menschheit sowie die Schöpfung mit einbeziehen müssen. Um der Gefahr des Missbrauchs des Nachhaltigkeitsbegriffes vorzubeugen, forderte DNR-Präsident Hubert Weinzierl, „das Konzept der Nachhaltigkeit sowohl auf ökologischer als auch auf ökonomischer und sozialer Seite neu zu ordnen. Allerdings dürfe Nachhaltigkeit nicht beliebig sein und brauche deswegen einen starken Bürgen. Er solle Orientierung geben und gewährleisten, dass nachhaltig ist, wo Nachhaltigkeit draufsteht.“

Heute erleben wir einen Epochenwechsel. Die Politik ist offenkundig überfordert, sie reagiert nur und ist getrieben von den Zwängen, die Rating-Agenturen, Finanzinstitute diktieren. Wir brauchen ein neues Modell für die Entwicklung der Wirtschaft und Gesellschaft. Das alte Wachstumsmodell ist am Ende.

„Diese Art des Wachstums gerate nicht nur ökologisch an Grenzen, sondern sei auch ökonomisch immer weniger machbar und könne deshalb auch die sozialen Ziele immer weniger verwirklichen“, sagte Michael Müller vom DNR-Präsidium. Zur Ergänzung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) sei ein nationaler Wohlfahrtsindex oder ein Index für Wohlbefinden dringend erforderlich. Zentrale Elemente seien dabei die Gesundheit der Bevölkerung, das psychologische Wohlbefinden, die Zeitnutzung, die Lebensfähigkeit der Gemeinschaft, die kulturelle und biologische Vielfalt, Bildung und Erziehung, materieller Lebensstandard und gutes Regierungshandeln bzw. demokratisches Engagement der Bevölkerung.

Der DNR begeht sein 60jähriges Jubiläum mit verschiedenen Veranstaltungen am 7.-9. Mai im Haus zur Wildnis in Ludwigsthal im Bayerischen Wald.

Weitere Informationen:
DNR-Generalsekretär Dr. Helmut Röscheisen
Deutscher Naturschutzring
Koblenzer Straße 65
53173 Bonn
DNR-Generalsekretär Dr. Helmut Röscheisen
Tel.: 0228/35 90 05, mobil: 0 160 97 209 108
Internet: www.dnr.de

Pressemitteilung
Der Deutsche Naturschutzring (DNR), mit 5,5 Millionen Einzelmitgliedern viertgrößter Dachverband in Deutschland, hat heute in Berlin angesichts von Wirtschafts- und Ökokrise zu seinem 60jährigen Jubiläum radikale Änderungen beim Wirtschaftswachstum, der Nachhaltigkeit und beim Naturverständnis verlangt.

Überfällig sei auch ein neues Naturverständnis. „Zum einen sei unter Natur die physische Lebensgrundlage des Menschen (ökosystemarer Ansatz) zu verstehen. Maßstäbe für den Naturschutz seien die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts und die Beachtung von Belastbarkeitsgrenzen. Es gälte, moderne Landnutzungsformen zu entwickeln und schädliche Subventionen zu beseitigen. Zum anderen sei Natur Voraussetzung für ein sinnerfülltes Leben (mental/ästhetisches Verständnis von Natur). Zu unterscheiden sei dabei zwischen historischen Kulturlandschaften als Ort menschlicher Identifikation, belegt mit Begriffen wie Heimat, Harmonie sowie Wildnis als unberührte Natur. Auch für diesen Naturbegriff müssten Qualitätsziele gefunden und dabei auch der Eigenwert der Natur beachtet werden“, erläuterte Hartmut Vogtmann, 1. Vizepräsident des DNR.

In diesen Tagen des Umbruchs muss der Naturschutz zum Nachhaltigkeitsdenken fortentwickelt werden. Das bedeutet, dass wir in alle Zukunftsentscheidungen die jetzt lebende und die kommende Menschheit sowie die Schöpfung mit einbeziehen müssen. Um der Gefahr des Missbrauchs des Nachhaltigkeitsbegriffes vorzubeugen, forderte DNR-Präsident Hubert Weinzierl, „das Konzept der Nachhaltigkeit sowohl auf ökologischer als auch auf ökonomischer und sozialer Seite neu zu ordnen. Allerdings dürfe Nachhaltigkeit nicht beliebig sein und brauche deswegen einen starken Bürgen. Er solle Orientierung geben und gewährleisten, dass nachhaltig ist, wo Nachhaltigkeit draufsteht.“

Heute erleben wir einen Epochenwechsel. Die Politik ist offenkundig überfordert, sie reagiert nur und ist getrieben von den Zwängen, die Rating-Agenturen, Finanzinstitute diktieren. Wir brauchen ein neues Modell für die Entwicklung der Wirtschaft und Gesellschaft. Das alte Wachstumsmodell ist am Ende.

„Diese Art des Wachstums gerate nicht nur ökologisch an Grenzen, sondern sei auch ökonomisch immer weniger machbar und könne deshalb auch die sozialen Ziele immer weniger verwirklichen“, sagte Michael Müller vom DNR-Präsidium. Zur Ergänzung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) sei ein nationaler Wohlfahrtsindex oder ein Index für Wohlbefinden dringend erforderlich. Zentrale Elemente seien dabei die Gesundheit der Bevölkerung, das psychologische Wohlbefinden, die Zeitnutzung, die Lebensfähigkeit der Gemeinschaft, die kulturelle und biologische Vielfalt, Bildung und Erziehung, materieller Lebensstandard und gutes Regierungshandeln bzw. demokratisches Engagement der Bevölkerung.

Der DNR begeht sein 60jähriges Jubiläum mit verschiedenen Veranstaltungen am 7.-9. Mai im Haus zur Wildnis in Ludwigsthal im Bayerischen Wald.

Weitere Informationen:
DNR-Generalsekretär Dr. Helmut Röscheisen
Deutscher Naturschutzring
Koblenzer Straße 65
53173 Bonn
DNR-Generalsekretär Dr. Helmut Röscheisen
Tel.: 0228/35 90 05, mobil: 0 160 97 209 108
Internet: www.dnr.de

Pressemitteilung