Afrika braucht Energiewende – Bioenergienutzung nachhaltig gestalten

VENRO / PRESSEMITTEILUNG

(25/2009)

Afrika braucht Energiewende
Bioenergienutzung nachhaltig gestalten

Bonn, 26.8.2009 – Afrikas Energiepolitik braucht eine Kehrtwende. Eine Schlüsselrolle spielt dabei der bessere Zugang der Bevölkerung zu nachhaltigen Energien. Ohne diesen Zugang droht der Kontinent wirtschaftlich weiter abgehängt zu werden. Dies ist das Ergebnis der internationalen Fachtagung, „Rethinking Biomass Energy in Sub-Sahara Africa“, die am 25. August in Bonn stattfand.

„Der fehlende Zugang zu moderner Energie ist ein wesentliches Entwicklungshemmnis in Afrika. So kann die Zahl der Menschen, die in extremer Armut leben, durch eine effiziente und nachhaltige Energiepolitik gesenkt werden“, sagt die stellvertretende VENRO-Vorstandsvorsitzende Christa Randzio-Plath. Die nationalen und internationalen Geber müssten deshalb mehr in die Nutzung moderner Energie investieren.

Für 80 Prozent der afrikanischen Bevölkerung ist Biomasse die Hauptenergiequelle. Die Nutzung von Feuerholz in den afrikanischen Haushalten ist weit verbreitet – mit schwerwiegenden Folgen. Die durch die ineffizienten Kochöfen produzierte Luftverschmutzung fordert jedes Jahr bis zu einer halbe Millionen Tote.

Energieversorgung sei kein technische, sondern eine politische Frage, und müsse insbesondere in der ländlichen Entwicklung eine größere Rolle spielen. „Die Afrika-EU-Energiepartnerschaft muss die afrikanischen Länder dabei unterstützen, politische Rahmenbedingungen für die Nutzung von moderner Bioenergie zu schaffen“, betont Randzio-Plath. Hier seien insbesondere die afrikanischen Regierungen gefordert.

Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forums Umwelt und Entwicklung fordert, dass Afrikas Energiepolitik die Potenziale dezentraler erneuerbarer Energien stärker berücksichtigen sollte. Zentralisierte Pläne für Großkraftwerke  könnten die Energiearmut weiter Teile des Kontinents nicht beheben. Für die Produktion von Bioenergie müssten Nachhaltigkeitsstandards vereinbart werden, um sicherzustellen, dass dies einen Beitrag zur Armutsbekämpfung leistet und nicht nur die Interessen von Investoren erfüllt.

Ewah Eleri vom nigerianischen Wissenschaftsinstitut ICEED und Autor der Studie, „Rethinking Biomass Energy in Sub-Sahara Africa“ kritisiert das grundsätzliche Politikversagen vieler afrikanischer Regierungen, wie Korruption und schlechte Regierungsführung. Das Setzen von Energiezielen könnte die Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele (MDG) in Afrika befördern. Er rief Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Regierungen auf, stärker zusammenzuarbeiten um diese enorme Herausforderung anzugehen.

Veranstalter des Symposiums „Rethinking Biomass Energy in Sub-Sahara Africa“ waren das Forum Umwelt und Entwicklung und VENRO. Beide Organisatoren sind auch Herausgeber der vom nigerianischen Wissenschaftsinstitut ICEED erstellten Studie .

Presseanfragen und Kontakt:

VENRO e.V.

Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Kirsten Prestin

Kaiserstr. 201

53113 Bonn

Tel.: +49/ (0) 228 – 946 77-14, (0)152 – 086 409 95

Fax: +49/ (0) 228 – 946 77-99

E-Mail: k.prestin@venro.org

Internet: www.venro.org

VENRO e. V. ist der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (NRO). Ihm gehören rund 120 deutsche NRO an, die in der privaten oder kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit, der Humanitären Hilfe sowie der entwicklungspolitischen Bildungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit tätig sind.

Das Projekt Afrikas Perspektive – Europas Politik ist ein Beitrag zur Festigung der Afrika-EU-Partnerschaft. Auf dem EU-Afrika-Gipfel in Lissabon Ende 2007 verabschiedeten afrikanische und europäische Regierungschefs eine gemeinsame Strategie und Aktionspläne für eine echte Partnerschaft. VENRO begleitet die Fortführung dieses Prozesses, bei dem die Zivilgesellschaft eine wichtige Rolle spielt. Das Projekt knüpft an die Zusammenarbeit mit afrikanischen Partnern im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2007 an.

Das Forum Umwelt und Entwicklung wurde 1992 nach der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung gegründet und koordiniert die Aktivitäten deutscher NRO in internationalen Politikprozessen zu nachhaltiger Entwicklung. Rechtsträger ist der Deutsche Naturschutzring, Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände e.V. (DNR).

Das „International Centre for Energy, Environment & Development“ (ICEED) beschäftigt sich mit der Sicherung von Energiezufuhr, den Auswirkungen desKlimawandels und der Armutsbekämpfung. Sein Ziel ist die Schaffung des Zugangs zu nachhaltiger Energie für die arme Bevölkerung und eine daraus resultierende Verbesserung des Lebensstandards. Das Zentrum arbeitet besonders in den Bereichen Forschung und Beratung und setzt auf Partnerschaften zwischen dem Privatsektor und der Zivilgesellschaft.VENRO / PRESSEMITTEILUNG

Afrika braucht Energiewende
Bioenergienutzung nachhaltig gestalten

Bonn, 26.8.2009 – Afrikas Energiepolitik braucht eine Kehrtwende. Eine Schlüsselrolle spielt dabei der bessere Zugang der Bevölkerung zu nachhaltigen Energien. Ohne diesen Zugang droht der Kontinent wirtschaftlich weiter abgehängt zu werden. Dies ist das Ergebnis der internationalen Fachtagung, „Rethinking Biomass Energy in Sub-Sahara Africa“, die am 25. August in Bonn stattfand.

„Der fehlende Zugang zu moderner Energie ist ein wesentliches Entwicklungshemmnis in Afrika. So kann die Zahl der Menschen, die in extremer Armut leben, durch eine effiziente und nachhaltige Energiepolitik gesenkt werden“, sagt die stellvertretende VENRO-Vorstandsvorsitzende Christa Randzio-Plath. Die nationalen und internationalen Geber müssten deshalb mehr in die Nutzung moderner Energie investieren.

Für 80 Prozent der afrikanischen Bevölkerung ist Biomasse die Hauptenergiequelle. Die Nutzung von Feuerholz in den afrikanischen Haushalten ist weit verbreitet – mit schwerwiegenden Folgen. Die durch die ineffizienten Kochöfen produzierte Luftverschmutzung fordert jedes Jahr bis zu einer halbe Millionen Tote.

Energieversorgung sei kein technische, sondern eine politische Frage, und müsse insbesondere in der ländlichen Entwicklung eine größere Rolle spielen. „Die Afrika-EU-Energiepartnerschaft muss die afrikanischen Länder dabei unterstützen, politische Rahmenbedingungen für die Nutzung von moderner Bioenergie zu schaffen“, betont Randzio-Plath. Hier seien insbesondere die afrikanischen Regierungen gefordert.

Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forums Umwelt und Entwicklung fordert, dass Afrikas Energiepolitik die Potenziale dezentraler erneuerbarer Energien stärker berücksichtigen sollte. Zentralisierte Pläne für Großkraftwerke  könnten die Energiearmut weiter Teile des Kontinents nicht beheben. Für die Produktion von Bioenergie müssten Nachhaltigkeitsstandards vereinbart werden, um sicherzustellen, dass dies einen Beitrag zur Armutsbekämpfung leistet und nicht nur die Interessen von Investoren erfüllt.

Ewah Eleri vom nigerianischen Wissenschaftsinstitut ICEED und Autor der Studie, „Rethinking Biomass Energy in Sub-Sahara Africa“ kritisiert das grundsätzliche Politikversagen vieler afrikanischer Regierungen, wie Korruption und schlechte Regierungsführung. Das Setzen von Energiezielen könnte die Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele (MDG) in Afrika befördern. Er rief Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Regierungen auf, stärker zusammenzuarbeiten um diese enorme Herausforderung anzugehen.

Veranstalter des Symposiums „Rethinking Biomass Energy in Sub-Sahara Africa“ waren das Forum Umwelt und Entwicklung und VENRO. Beide Organisatoren sind auch Herausgeber der vom nigerianischen Wissenschaftsinstitut ICEED erstellten Studie .

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VENRO e.V.

Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Kirsten Prestin

Kaiserstr. 201

53113 Bonn

Tel.: +49/ (0) 228 – 946 77-14, (0)152 – 086 409 95

Fax: +49/ (0) 228 – 946 77-99

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Internet: www.venro.org

VENRO e. V. ist der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (NRO). Ihm gehören rund 120 deutsche NRO an, die in der privaten oder kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit, der Humanitären Hilfe sowie der entwicklungspolitischen Bildungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit tätig sind.

Das Projekt Afrikas Perspektive – Europas Politik ist ein Beitrag zur Festigung der Afrika-EU-Partnerschaft. Auf dem EU-Afrika-Gipfel in Lissabon Ende 2007 verabschiedeten afrikanische und europäische Regierungschefs eine gemeinsame Strategie und Aktionspläne für eine echte Partnerschaft. VENRO begleitet die Fortführung dieses Prozesses, bei dem die Zivilgesellschaft eine wichtige Rolle spielt. Das Projekt knüpft an die Zusammenarbeit mit afrikanischen Partnern im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2007 an.

Das Forum Umwelt und Entwicklung wurde 1992 nach der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung gegründet und koordiniert die Aktivitäten deutscher NRO in internationalen Politikprozessen zu nachhaltiger Entwicklung. Rechtsträger ist der Deutsche Naturschutzring, Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände e.V. (DNR).

Das „International Centre for Energy, Environment & Development“ (ICEED) beschäftigt sich mit der Sicherung von Energiezufuhr, den Auswirkungen desKlimawandels und der Armutsbekämpfung. Sein Ziel ist die Schaffung des Zugangs zu nachhaltiger Energie für die arme Bevölkerung und eine daraus resultierende Verbesserung des Lebensstandards. Das Zentrum arbeitet besonders in den Bereichen Forschung und Beratung und setzt auf Partnerschaften zwischen dem Privatsektor und der Zivilgesellschaft.