FEMNET: Nachwuchs setzt auf Nachhaltigkeit, Textilbündnis steht auf der Kippe

Während sich die Modemanagerinnen von morgen zunehmend für nachhaltiges Wirtschaften interessieren, kommt das Bündnis für nachhaltige Textilien nur schleppend voran. Das hat die Konferenz „Fair Fashion Works? Unternehmensverantwortung im Modestudium“ gestern und heute in Düsseldorf gezeigt – organisiert von der Frauenrechteorganisation FEMNET, selbst Mitglied im Textilbündnis. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat das Bündnis aus Unternehmen, Politik und Zivilgesellschaft vor über zwei Jahren ins Leben gerufen, um die menschenunwürdigen Produktionsbedingungen in der Textilindustrie zu verbessern.

Ein erfolgversprechender Ansatz? Darüber diskutierten Tim Zahn, Koordinator der zivilgesellschaftlichen Akteure in dem Bündnis, Dr. Bernhard Felmberg vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Niema Movassat (MdB, DIE LINKE) und Dr. Uwe Mazura (Gesamtverband textil+mode). „Sich jetzt schon auf die Schulter zu klopfen, ist schwachsinnig“, urteilte  NRO-Vertreter Zahn. Positiv ist laut Dr. Felmberg vom BMZ, dass die Interessengruppen trotz der unterschiedlichen Vorstellungen einen gemeinsamen Weg verfolgen. Movassat kritisierte hingegen dessen Unverbindlichkeit: „Das Textilbündnis ist als Tiger gesprungen und als Bettvorleger gelandet“, so der Linkenpolitiker. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass Selbstverpflichtungen nicht ausreichten. Dr. Mazura vom Verband textil+mode setzt sich dafür ein, dass kleine und mittelständische Unternehmen nicht die gleichen Sozialstandards erfüllen müssen wie die Big Player.

Laut NRO-Vertreter Zahn wird sich das Textilbündnis an seinen Ergebnissen messen lassen müssen. Solange sich die Arbeitsbedingungen in Billiglohnländern wie Bangladesch und Kambodscha nicht verbesserten, sei noch nichts gewonnen. Über den weiteren Weg wird unter anderem eine Abstimmung im Textilbündnis nächste Woche entscheiden.

Rund 120 Studierende und Dozent_innen diskutierten an zwei Tagen über die Rolle der Politik, Wirtschaft und Wissenschaft für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern. Hinzu kam der Austausch in Workshops mit Praktiker_innen aus der Branche – International Labour Organisation, TIE-Germany, Esprit, FEMNET und Get Changed. Auch nach der Konferenz sollen die Studierenden vernetzt bleiben und ihre Ideen und Pläne an den jeweiligen Standorten in die Tat umsetzen.

FEMNET e.V. ist eine Frauenrechtsorganisation, die sich für eine menschenwürdige Produktion in der globalen Textilindustrie engagiert. Der Verein ist Mitglied der Clean Clothes Campaign.

Quelle: Pressemitteilung FEMNET, 16.10.2016

 Während sich die Modemanagerinnen von morgen zunehmend für nachhaltiges Wirtschaften interessieren, kommt das Bündnis für nachhaltige Textilien nur schleppend voran. Das hat die Konferenz „Fair Fashion Works? Unternehmensverantwortung im Modestudium“ in Düsseldorf gezeigt – organisiert von der Frauenrechteorganisation FEMNET, selbst Mitglied im Textilbündnis. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat das Bündnis aus Unternehmen, Politik und Zivilgesellschaft vor über zwei Jahren ins Leben gerufen, um die menschenunwürdigen Produktionsbedingungen in der Textilindustrie zu verbessern.

Ein erfolgversprechender Ansatz? Darüber diskutierten Tim Zahn, Koordinator der zivilgesellschaftlichen Akteure in dem Bündnis, Dr. Bernhard Felmberg vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Niema Movassat (MdB, DIE LINKE) und Dr. Uwe Mazura (Gesamtverband textil+mode). „Sich jetzt schon auf die Schulter zu klopfen, ist schwachsinnig“, urteilte  NRO-Vertreter Zahn. Positiv ist laut Dr. Felmberg vom BMZ, dass die Interessengruppen trotz der unterschiedlichen Vorstellungen einen gemeinsamen Weg verfolgen. Movassat kritisierte hingegen dessen Unverbindlichkeit: „Das Textilbündnis ist als Tiger gesprungen und als Bettvorleger gelandet“, so der Linkenpolitiker. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass Selbstverpflichtungen nicht ausreichten. Dr. Mazura vom Verband textil+mode setzt sich dafür ein, dass kleine und mittelständische Unternehmen nicht die gleichen Sozialstandards erfüllen müssen wie die Big Player.

Laut NRO-Vertreter Zahn wird sich das Textilbündnis an seinen Ergebnissen messen lassen müssen. Solange sich die Arbeitsbedingungen in Billiglohnländern wie Bangladesch und Kambodscha nicht verbesserten, sei noch nichts gewonnen. Über den weiteren Weg wird unter anderem eine Abstimmung im Textilbündnis nächste Woche entscheiden.

Rund 120 Studierende und Dozent_innen diskutierten an zwei Tagen über die Rolle der Politik, Wirtschaft und Wissenschaft für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern. Hinzu kam der Austausch in Workshops mit Praktiker_innen aus der Branche – International Labour Organisation, TIE-Germany, Esprit, FEMNET und Get Changed. Auch nach der Konferenz sollen die Studierenden vernetzt bleiben und ihre Ideen und Pläne an den jeweiligen Standorten in die Tat umsetzen.

Quelle: Pressemitteilung FEMNET, 16.10.2016