CARE: 1,5 Grad muss das Ziel sein

Im Vorfeld der am Montag in Marrakesch beginnenden 22. UN-Klimakonferenz fordert die Hilfsorganisation CARE ein deutliches Bekenntnis zu minimaler steigender Erderwärmung sowie ausreichende Finanzierungszusagen für Anpassung. „Die sehr schnelle Ratifizierung des Pariser Abkommens von 2015, das nun schon vor Konferenzbeginn in Marokko offiziell in Kraft tritt, war ein wichtiges Zeichen von Seiten der Staatengemeinschaft, dass Multilateralismus funktioniert und Verpflichtungen auch ernst genommen werden“, sagt Sven Harmeling, klimapolitischer Koordinator bei CARE und als Delegationsleiter in Marokko vor Ort. „Nun muss es darum gehen, dem Papier zügig konkrete Umsetzungsschritte folgen zu lassen.“

Im Pariser Text wird von einer maximalen Erwärmung von „deutlich unter 2 Grad Celsius“ gesprochen. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen jedoch, dass die Schwelle bei maximal 1,5 Grad liegen sollte. „In Marokko muss nun Farbe bekannt werden zu diesem Ziel. Jede Erhöhung der Dezimalzahl hinter dem Komma ist definitiv zu viel“, sagt Harmeling.

Die letzten zwölf Monate waren global gesehen die heißesten aufeinanderfolgenden Monate, die je gemessen wurden. Das Wetterphänomen El Niño zeigte sich stärker und länger als in früheren Jahren und führte in vielen Ländern zu akuter Nahrungsknappheit. „Arme Regionen benötigen das Wissen und die Ressourcen, um sich besser auf Dürrezeiten vorzubereiten und anderen Wetterextremen zu trotzen. Diese Anpassungsstrategien sind Teil des Vertragswerkes von Paris und können nicht ohne die entsprechenden finanziellen Zusagen umgesetzt werden”, so Harmeling.

Industrieländer, die für einen Großteil der Emissionen verantwortlich sind, haben jüngst angekündigt, die Finanzierung für Anpassungsmaßnahmen in ärmeren Ländern bis 2020 von 10 Milliarden auf 20 Milliarden US-Dollar aufzustocken. „Die Richtung stimmt, aber dieser Betrag entspricht bei weitem nicht dem geschätzten Bedarf und sollte sich auf mindestens 35 Milliarden US-Dollar belaufen. Zudem unterstützen dieselben Länder weiterhin die Nutzung fossiler Energieträger, die den Klimawandel dramatisch beschleunigen. Deutschland droht gerade, seine Klimaziele für 2020 deutlich zu verpassen und ohne einen ambitionierten Klimaschutzplan für 2050 nach Marrakesch zu fahren, was seiner Glaubwürdigkeit als Klimavorreiter stark schaden würde.

Einen weiteren wichtigen Verhandlungspunkt sieht CARE in dem sogenannten Warschau-Mechanismus, der ärmere Länder bei dem Umgang mit Verlusten und Schäden durch den Klimawandel unterstützen soll. Hier müssen die Länder die wichtigsten Pflöcke für die nächsten Jahre einschlagen, damit dieser Mechanismus tatsächlich eine echte Hilfe werden kann und unter anderem Antworten auf klimabedingte Vertreibung liefert.  Die deutsche Bundesregierung sollte hier eng mit den besonders betroffenen Entwicklungsländern zusammenarbeiten und sich für zusätzliche Finanzinstrumente, die die Verursacher des Klimawandels in die Pflicht nehmen, einsetzen.

Quelle: Pressemitteilung CARE, 04.11.2016Im Vorfeld der am Montag in Marrakesch beginnenden 22. UN-Klimakonferenz fordert die Hilfsorganisation CARE ein deutliches Bekenntnis zu minimaler steigender Erderwärmung sowie ausreichende Finanzierungszusagen für Anpassung. „Die sehr schnelle Ratifizierung des Pariser Abkommens von 2015, das nun schon vor Konferenzbeginn in Marokko offiziell in Kraft tritt, war ein wichtiges Zeichen von Seiten der Staatengemeinschaft, dass Multilateralismus funktioniert und Verpflichtungen auch ernst genommen werden“, sagt Sven Harmeling, klimapolitischer Koordinator bei CARE und als Delegationsleiter in Marokko vor Ort. „Nun muss es darum gehen, dem Papier zügig konkrete Umsetzungsschritte folgen zu lassen.“

Im Pariser Text wird von einer maximalen Erwärmung von „deutlich unter 2 Grad Celsius“ gesprochen. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen jedoch, dass die Schwelle bei maximal 1,5 Grad liegen sollte. „In Marokko muss nun Farbe bekannt werden zu diesem Ziel. Jede Erhöhung der Dezimalzahl hinter dem Komma ist definitiv zu viel“, sagt Harmeling.

Die letzten zwölf Monate waren global gesehen die heißesten aufeinanderfolgenden Monate, die je gemessen wurden. Das Wetterphänomen El Niño zeigte sich stärker und länger als in früheren Jahren und führte in vielen Ländern zu akuter Nahrungsknappheit. „Arme Regionen benötigen das Wissen und die Ressourcen, um sich besser auf Dürrezeiten vorzubereiten und anderen Wetterextremen zu trotzen. Diese Anpassungsstrategien sind Teil des Vertragswerkes von Paris und können nicht ohne die entsprechenden finanziellen Zusagen umgesetzt werden”, so Harmeling.

Industrieländer, die für einen Großteil der Emissionen verantwortlich sind, haben jüngst angekündigt, die Finanzierung für Anpassungsmaßnahmen in ärmeren Ländern bis 2020 von 10 Milliarden auf 20 Milliarden US-Dollar aufzustocken. „Die Richtung stimmt, aber dieser Betrag entspricht bei weitem nicht dem geschätzten Bedarf und sollte sich auf mindestens 35 Milliarden US-Dollar belaufen. Zudem unterstützen dieselben Länder weiterhin die Nutzung fossiler Energieträger, die den Klimawandel dramatisch beschleunigen. Deutschland droht gerade, seine Klimaziele für 2020 deutlich zu verpassen und ohne einen ambitionierten Klimaschutzplan für 2050 nach Marrakesch zu fahren, was seiner Glaubwürdigkeit als Klimavorreiter stark schaden würde.

Einen weiteren wichtigen Verhandlungspunkt sieht CARE in dem sogenannten Warschau-Mechanismus, der ärmere Länder bei dem Umgang mit Verlusten und Schäden durch den Klimawandel unterstützen soll. Hier müssen die Länder die wichtigsten Pflöcke für die nächsten Jahre einschlagen, damit dieser Mechanismus tatsächlich eine echte Hilfe werden kann und unter anderem Antworten auf klimabedingte Vertreibung liefert.  Die deutsche Bundesregierung sollte hier eng mit den besonders betroffenen Entwicklungsländern zusammenarbeiten und sich für zusätzliche Finanzinstrumente, die die Verursacher des Klimawandels in die Pflicht nehmen, einsetzen.

Quelle: Pressemitteilung CARE, 04.11.2016