FEMNET: Primark in Bonn – Müll und Menschenrechtsverletzungen in der Stadt der Nachhaltigkeit und des Fairen Handels

Am 30. Juni 2016 entscheidet der Bonner Stadtrat über den Umbau des Bahnhofsvorplatzes. Nun soll die irische Kette Primark, deren Verkaufskonzept auf Wegwerfmode und Preiskampf basiert, das Erste sein, was Besucherinnen und Besucher von der Stadt sehen. FEMNET fordert den Stadtrat auf, seine Entscheidung bezüglich der Nutzung der neuen Flächen zu überdenken und sich auf eine wirklich zukunftsweisende und faire Stadtplanung zu besinnen.

Seit über einem Jahrzehnt diskutiert die Bonner Stadtverwaltung über die Umgestaltung des „Bonner Lochs“. Der Platz soll freundlicher gestaltet werden, der hässliche 70er-Jahre-Klotz des Maximilian Centers einem hellen Neubau weichen. Den Menschen, die am Bahnhof ankommen, soll somit ein schönerer Empfang bereitet werden. Denn das derzeitige Areal entspreche, so Alfred Beißel, städtischer Liegenschafts-Chef in der Bonner Rundschau, „nicht mehr dem Zeitgeist“.

Unter „Zeitgeist“ versteht die UN-Stadt, die sich auf der eigenen Website gern als „Standort und Akteur für Nachhaltigkeit“ bezeichnet und seit 2010 gar Fair Trade Town ist, offenbar den Einzug eines Moderiesen, bei dem Shirts und Hosen für ein paar Euro zu haben sind. Oft wandern die neuen Outfits, einmal angezogen, direkt in den Mülleimer. In der Essener Innenstadt beispielsweise stieg das Müllaufkommen seit der Eröffnung 2011. Den Preis für Fast Fashion zahlen Näher_innen in Asien und Osteuropa. Auch im Zusammenhang mit Fabrikunglücken (wie Rana Plaza in Bangladesch) und Arbeitsrechtsverletzungen fällt immer wieder auch der Name Primark.

„Primark verfolgt das Konzept ‘Quantität statt Qualität‘ und verkauft daher Kleidung zu extrem günstigen Preisen. Das verführt dazu, dass Kund_innen nicht lange darüber nachdenken müssen, ob sich der Kauf eines neuen T-Shirts auch wirklich lohnt. Die Wertschätzung für die Arbeit der Näherin geht völlig verloren.  Rein in die Tüte – und dann ab in die Tonne“, sagt Gisela Burckhardt, Vorsitzende von FEMNET.

Quelle: Pressemitteilung FEMNET, 20.06.2016Am 30. Juni 2016 entscheidet der Bonner Stadtrat über den Umbau des Bahnhofsvorplatzes. Nun soll die irische Kette Primark, deren Verkaufskonzept auf Wegwerfmode und Preiskampf basiert, das Erste sein, was Besucherinnen und Besucher von der Stadt sehen. FEMNET fordert den Stadtrat auf, seine Entscheidung bezüglich der Nutzung der neuen Flächen zu überdenken und sich auf eine wirklich zukunftsweisende und faire Stadtplanung zu besinnen.

Seit über einem Jahrzehnt diskutiert die Bonner Stadtverwaltung über die Umgestaltung des „Bonner Lochs“. Der Platz soll freundlicher gestaltet werden, der hässliche 70er-Jahre-Klotz des Maximilian Centers einem hellen Neubau weichen. Den Menschen, die am Bahnhof ankommen, soll somit ein schönerer Empfang bereitet werden. Denn das derzeitige Areal entspreche, so Alfred Beißel, städtischer Liegenschafts-Chef in der Bonner Rundschau, „nicht mehr dem Zeitgeist“.

Unter „Zeitgeist“ versteht die UN-Stadt, die sich auf der eigenen Website gern als „Standort und Akteur für Nachhaltigkeit“ bezeichnet und seit 2010 gar Fair Trade Town ist, offenbar den Einzug eines Moderiesen, bei dem Shirts und Hosen für ein paar Euro zu haben sind. Oft wandern die neuen Outfits, einmal angezogen, direkt in den Mülleimer. In der Essener Innenstadt beispielsweise stieg das Müllaufkommen seit der Eröffnung 2011. Den Preis für Fast Fashion zahlen Näher_innen in Asien und Osteuropa. Auch im Zusammenhang mit Fabrikunglücken (wie Rana Plaza in Bangladesch) und Arbeitsrechtsverletzungen fällt immer wieder auch der Name Primark.

„Primark verfolgt das Konzept ‘Quantität statt Qualität‘ und verkauft daher Kleidung zu extrem günstigen Preisen. Das verführt dazu, dass Kund_innen nicht lange darüber nachdenken müssen, ob sich der Kauf eines neuen T-Shirts auch wirklich lohnt. Die Wertschätzung für die Arbeit der Näherin geht völlig verloren.  Rein in die Tüte – und dann ab in die Tonne“, sagt Gisela Burckhardt, Vorsitzende von FEMNET.

Quelle: Pressemitteilung FEMNET, 20.06.2016