Uni Bonn: Größere Artenvielfalt erhöht Produktivität

Forscher der Universität Göttingen haben in Zusammenarbeit mit Kollegen der Universitäten Zürich, Bonn und Jena an Mikroalgen verschiedene Maße für Biodiversität verwendet und ihren Zusammenhang mit der Veränderung der Biomasseproduktion der Algen getestet.

Sie kommen zu dem Ergebnis, dass die Produktivität mit steigender Diversität für alle Biodiversitätsmaße steigt, wenn alle verwendeten Artenzahlen zusammen betrachtet werden. Wenn die Daten aber in Gruppen nach ihrer Artenzahl getrennt untersucht werden, ergibt sich für die verschiedenen Diversitätsmaße ein anderes Bild.

Bei steigender Biodiversität reagieren Ökosysteme robuster auf Störungen und produzieren mehr Biomasse. Allerdings kann die Biodiversität auf unterschiedliche Arten gemessen werden, was zu unterschiedlichen Ergebnissen führt. „Bei hohen Artenzahlen steigt zunächst die Biomasseproduktion mit höheren Diversitätsmaßen, die die Verwandtschaft der Artengemeinschaften reflektieren. Bei höheren genetischen Diversitäten fanden wir jedoch einen negativen Zusammenhang zur Biomasseproduktion. Ein solcher negativer Biodiversitätseffekt wurde bislang nur selten gefunden beziehungsweise nur theoretisch postuliert“, erläutert Hauptautor Dr. Bastian Steudel von der Universität Göttingen. Der nun gefundene Effekt könnte auf einer Wachstumshemmung durch Inhaltsstoffe der Algen beruhen, die zum Teil ins Wasser abgegeben werden und stärker bei nicht verwandten Algenarten wirken, da sich sonst die Algen selbst hemmen würden.

„Unsere Studie trägt dazu bei, die sehr komplexen Mechanismen, die das Miteinander unterschiedlicher Arten bestimmen, besser zu verstehen“, sagt Dr. Stefan Abrahamczyk vom Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen an der Universität Bonn. „So erfahren wir auch mehr über die überraschend vielfältigen Rollen, die die einzelnen Arten im Ökosystem spielen.“

Publikation: Bastian Steudel et al. Contrasting biodiversity – ecosystem functioning relationships in phylogenetic and functional diversity. New Phytologist. Doi: 10.1111/nph.14054. http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/nph.14054/full

Quelle: News Blog Uni Bonn, 17.06.2016Forscher der Universität Göttingen haben in Zusammenarbeit mit Kollegen der Universitäten Zürich, Bonn und Jena an Mikroalgen verschiedene Maße für Biodiversität verwendet und ihren Zusammenhang mit der Veränderung der Biomasseproduktion der Algen getestet.

Sie kommen zu dem Ergebnis, dass die Produktivität mit steigender Diversität für alle Biodiversitätsmaße steigt, wenn alle verwendeten Artenzahlen zusammen betrachtet werden. Wenn die Daten aber in Gruppen nach ihrer Artenzahl getrennt untersucht werden, ergibt sich für die verschiedenen Diversitätsmaße ein anderes Bild.

Bei steigender Biodiversität reagieren Ökosysteme robuster auf Störungen und produzieren mehr Biomasse. Allerdings kann die Biodiversität auf unterschiedliche Arten gemessen werden, was zu unterschiedlichen Ergebnissen führt. „Bei hohen Artenzahlen steigt zunächst die Biomasseproduktion mit höheren Diversitätsmaßen, die die Verwandtschaft der Artengemeinschaften reflektieren. Bei höheren genetischen Diversitäten fanden wir jedoch einen negativen Zusammenhang zur Biomasseproduktion. Ein solcher negativer Biodiversitätseffekt wurde bislang nur selten gefunden beziehungsweise nur theoretisch postuliert“, erläutert Hauptautor Dr. Bastian Steudel von der Universität Göttingen. Der nun gefundene Effekt könnte auf einer Wachstumshemmung durch Inhaltsstoffe der Algen beruhen, die zum Teil ins Wasser abgegeben werden und stärker bei nicht verwandten Algenarten wirken, da sich sonst die Algen selbst hemmen würden.

„Unsere Studie trägt dazu bei, die sehr komplexen Mechanismen, die das Miteinander unterschiedlicher Arten bestimmen, besser zu verstehen“, sagt Dr. Stefan Abrahamczyk vom Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen an der Universität Bonn. „So erfahren wir auch mehr über die überraschend vielfältigen Rollen, die die einzelnen Arten im Ökosystem spielen.“

Publikation: Bastian Steudel et al. Contrasting biodiversity – ecosystem functioning relationships in phylogenetic and functional diversity. New Phytologist. Doi: 10.1111/nph.14054. http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/nph.14054/full

Quelle: News Blog Uni Bonn, 17.06.2016