GIZ: Internationale Grüne Woche: Flüssiges Gold aus Marokko

Die Berber nennen ihn „Baum des Lebens“. Doch erst in den vergangenen Jahren entdeckte Marokko den Wert des Arganbaums und seines Öls für Mensch, Natur und Wirtschaft.

Arganöl, auch „flüssiges Gold“ Marokkos genannt, wird wegen seiner besonderen Zusammensetzung in Sterne-Küchen, in der Medizin und in der Naturkosmetik verwendet. Es wird aus der Frucht des Arganbaums gewonnen, der fast ausschließlich in Marokkos Südwesten gedeiht.

„Der Baum ist sehr widerstandsfähig, braucht wenig Wasser und weder Düngung noch Pestizidbehandlung. Trockenperioden übersteht er wegen seiner sehr tief reichenden Wurzeln gut“, sagt Umwelt-Experte Michael Gajo von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Der Arganbaum erhält auch die biologische Vielfalt und verhindert durch sein ausgeprägtes Wurzelsystem Bodenerosion durch Wind und Wasser. So wirkt er der Verödung fruchtbaren Landes entgegen.

Bedrohter Bestand

Ursprünglich gediehen die Arganwälder in einem Gebiet, das etwa dreimal so groß wie Hessen war, doch bis in die 90er Jahre ging der Bestand stark zurück. Beschädigungen durch Ziegen oder Kamele sowie das Kahlschlagen für Brennholz setzten den Beständen zu. Zum Teil wurden die Bäume für riesige Felder abgeholzt oder mussten Gewächshäusern weichen.

Der wirtschaftliche Wert des Arganbaums blieb lange Zeit unerkannt: Arganöl wurde bis Mitte der 90er Jahre so gut wie nicht vermarktet. Die Frauen, die das Öl traditionell per Hand pressten, verkauften es lediglich am Straßenrand. Zu der Zeit startete das marokkanische Hochkommissariat für Wald, Gewässer und Desertifikationsbekämpfung verschiedene Schutzmaßnahmen. Die GIZ förderte im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Schulungen, die vor allem Frauen zugutekamen: sie sind in Marokkos Berberkultur traditionell für die Ölherstellung verantwortlich und lernten Methoden nachhaltiger Nutzung des Arganbaums, die effiziente Verwertung seiner Früchte und des Öls sowie Anpflanzung der Bäume. Gajo erklärt: „Es lässt sich nur das schützen, dem ein Wert beigemessen wird.“ Erzeugt also der Verkauf des Arganöls Einkommen, wird der Baum nicht mehr als Brennholz und der Arganwald nicht mehr als Weidelandschaft genutzt.

Jobs und Welterbestatus

Heute ist der Arganwald öffentliches Gut der Forstverwaltung und die Wertschöpfung aus ihm kommt dem Staat und der ländlichen Bevölkerung zugute. Die Frauen ernten und pressen die Früchte und haben sich inzwischen zu rund 25 Kooperativen zusammengeschlossen. „Das heißt, für 2000 Familien wurde das Einkommen verbessert und gesichert“, so Gajo. Innerhalb von 20 Jahren ist somit eine gewinnbringende Industrie zur Speiseölherstellung und für Kosmetikprodukte entstanden.

Damit sich die angestoßene nachhaltige Entwicklung fortsetzen kann, hat die GIZ im Auftrag des BMZ die Nationale Agentur zur Entwicklung der Oasen und des Arganbaums (ANDZOA) bei der Ausarbeitung einer Strategie unterstützt. Inzwischen werden jährlich einige Hektar Arganwald wieder aufgeforstet und ihre wirtschaftliche Nutzung gefördert. Zudem wird in Arbeitsplätze, Bildung und Grundversorgung der lokalen Bevölkerung investiert. Die UNESCO hat den Arganwald 2014 zum Weltnaturerbe erklärt.

Quelle: Mitteilung der GIZ vom 15.01.2015Die Berber nennen ihn „Baum des Lebens“. Doch erst in den vergangenen Jahren entdeckte Marokko den Wert des Arganbaums und seines Öls für Mensch, Natur und Wirtschaft.

Arganöl, auch „flüssiges Gold“ Marokkos genannt, wird wegen seiner besonderen Zusammensetzung in Sterne-Küchen, in der Medizin und in der Naturkosmetik verwendet. Es wird aus der Frucht des Arganbaums gewonnen, der fast ausschließlich in Marokkos Südwesten gedeiht.

„Der Baum ist sehr widerstandsfähig, braucht wenig Wasser und weder Düngung noch Pestizidbehandlung. Trockenperioden übersteht er wegen seiner sehr tief reichenden Wurzeln gut“, sagt Umwelt-Experte Michael Gajo von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Der Arganbaum erhält auch die biologische Vielfalt und verhindert durch sein ausgeprägtes Wurzelsystem Bodenerosion durch Wind und Wasser. So wirkt er der Verödung fruchtbaren Landes entgegen.

Bedrohter Bestand

Ursprünglich gediehen die Arganwälder in einem Gebiet, das etwa dreimal so groß wie Hessen war, doch bis in die 90er Jahre ging der Bestand stark zurück. Beschädigungen durch Ziegen oder Kamele sowie das Kahlschlagen für Brennholz setzten den Beständen zu. Zum Teil wurden die Bäume für riesige Felder abgeholzt oder mussten Gewächshäusern weichen.

Der wirtschaftliche Wert des Arganbaums blieb lange Zeit unerkannt: Arganöl wurde bis Mitte der 90er Jahre so gut wie nicht vermarktet. Die Frauen, die das Öl traditionell per Hand pressten, verkauften es lediglich am Straßenrand. Zu der Zeit startete das marokkanische Hochkommissariat für Wald, Gewässer und Desertifikationsbekämpfung verschiedene Schutzmaßnahmen. Die GIZ förderte im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Schulungen, die vor allem Frauen zugutekamen: sie sind in Marokkos Berberkultur traditionell für die Ölherstellung verantwortlich und lernten Methoden nachhaltiger Nutzung des Arganbaums, die effiziente Verwertung seiner Früchte und des Öls sowie Anpflanzung der Bäume. Gajo erklärt: „Es lässt sich nur das schützen, dem ein Wert beigemessen wird.“ Erzeugt also der Verkauf des Arganöls Einkommen, wird der Baum nicht mehr als Brennholz und der Arganwald nicht mehr als Weidelandschaft genutzt.

Jobs und Welterbestatus

Heute ist der Arganwald öffentliches Gut der Forstverwaltung und die Wertschöpfung aus ihm kommt dem Staat und der ländlichen Bevölkerung zugute. Die Frauen ernten und pressen die Früchte und haben sich inzwischen zu rund 25 Kooperativen zusammengeschlossen. „Das heißt, für 2000 Familien wurde das Einkommen verbessert und gesichert“, so Gajo. Innerhalb von 20 Jahren ist somit eine gewinnbringende Industrie zur Speiseölherstellung und für Kosmetikprodukte entstanden.

Damit sich die angestoßene nachhaltige Entwicklung fortsetzen kann, hat die GIZ im Auftrag des BMZ die Nationale Agentur zur Entwicklung der Oasen und des Arganbaums (ANDZOA) bei der Ausarbeitung einer Strategie unterstützt. Inzwischen werden jährlich einige Hektar Arganwald wieder aufgeforstet und ihre wirtschaftliche Nutzung gefördert. Zudem wird in Arbeitsplätze, Bildung und Grundversorgung der lokalen Bevölkerung investiert. Die UNESCO hat den Arganwald 2014 zum Weltnaturerbe erklärt.

Quelle: Mitteilung der GIZ vom 15.01.2015