GIZ: Unsere Kleidung – faire Sache?

Bangladesch ist die Nähstube der Welt. Was Bürger, Staat und Wirtschaft tun können, damit die Näherinnen von ihrer Arbeit besser leben können, war Thema des “Forums Entwicklung”.

“Geiz ist geil, aber ungerecht”, sagte Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, in der Diskussionsrunde. Wenn ein einfaches T-Shirt bei uns im Laden nur 2,50 Euro koste, habe es Bangladesch zu einem Preis von 80 Cent verlassen. “Eine Wertsteigerung um dreihundert Prozent binnen drei Wochen.”

Seit dem Einsturz einer Textilfabrik in Rana Plaza, bei dem im April 2013 mehr als tausend Menschen starben, engagiert sich Müller für bessere Arbeitsbedingungen der Näherinnen. Im vergangenen Jahr hat er das “Bündnis für nachhaltige Textilien”“ ins Leben gerufen. Inzwischen sind dem Bündnis 160 von 400 deutschen Textilunternehmen beigetreten, darunter der Otto-Versand, C&A, Adidas und Kik. Zusammen decken sie 50 Prozent des deutschen Marktes ab. Tanja Gönner, Vorstandssprecherin der GIZ, wies darauf hin, dass es beachtlich sei, was hier binnen kurzer Zeit geleistet wurde. Die GIZ stellt das Bündnissekretariat. Das Unternehmen arbeitet aber auch im Auftrag der Bundesregierung seit vielen Jahren in Bangladesch.

Höhere Umwelt- und Sozialstandards

Seit 2010 hat die GIZ mehr als 2000 Fabriken mit rund 1,5 Millionen Beschäftigten beraten, damit diese ihre Sozial- und Umweltstandards verbessern. Mitfinanziert wird das von der Europäischen Union. 350 Fabriken ließen sich nach einem internationalen Arbeitsstandard zertifizieren. 200 Fabriken sparen inzwischen bis zu 40 Prozent der zuvor verbrauchten Energie ein oder klären ihre giftigen Abwässer.

Mit Hilfe der GIZ haben Nichtregierungsorganisationen in Bangladesch 19 Frauencafés eröffnet. Dort informieren sich die Näherinnen über ihre Rechte. Sie erhalten auch medizinische Hilfe. 200.000 Arbeiter/innen wurden auf diese Weise bereits erreicht. 20.000 von ihnen wurden in Gesprächsführung ausgebildet. Sie kennen die gesetzlichen Sozialstandards und führen Verhandlungen mit den Fabrikmanagern. Durch sie konnten bisher über 7000 Streitfälle in Fabriken beigelegt werden.

Die Podiumsdiskussion über die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie fand am 19. November in Frankfurt statt. Auf dem Podium saßen neben Gerd Müller und Tanja Gönner Thomas Voigt, Kommunikationschef der Otto Group, und Berndt Hinzmann vom Inkota-Netzwerk, das sich für fair produzierte Kleidung einsetzt. Die Moderation hatte Tobias Schwab, Redakteur der Frankfurter Rundschau. Das “Forum Entwicklung”“ ist eine Veranstaltungsreihe von HR-Info, der Frankfurter Rundschau und der GIZ.

Quelle: Mitteilung der GIZ vom 23.11.2015

Bangladesch ist die Nähstube der Welt. Was Bürger, Staat und Wirtschaft tun können, damit die Näherinnen von ihrer Arbeit besser leben können, war Thema des “Forums Entwicklung”.

“Geiz ist geil, aber ungerecht”, sagte Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, in der Diskussionsrunde. Wenn ein einfaches T-Shirt bei uns im Laden nur 2,50 Euro koste, habe es Bangladesch zu einem Preis von 80 Cent verlassen. “Eine Wertsteigerung um dreihundert Prozent binnen drei Wochen.”

Seit dem Einsturz einer Textilfabrik in Rana Plaza, bei dem im April 2013 mehr als tausend Menschen starben, engagiert sich Müller für bessere Arbeitsbedingungen der Näherinnen. Im vergangenen Jahr hat er das “Bündnis für nachhaltige Textilien”“ ins Leben gerufen. Inzwischen sind dem Bündnis 160 von 400 deutschen Textilunternehmen beigetreten, darunter der Otto-Versand, C&A, Adidas und Kik. Zusammen decken sie 50 Prozent des deutschen Marktes ab. Tanja Gönner, Vorstandssprecherin der GIZ, wies darauf hin, dass es beachtlich sei, was hier binnen kurzer Zeit geleistet wurde. Die GIZ stellt das Bündnissekretariat. Das Unternehmen arbeitet aber auch im Auftrag der Bundesregierung seit vielen Jahren in Bangladesch.

Höhere Umwelt- und Sozialstandards

Seit 2010 hat die GIZ mehr als 2000 Fabriken mit rund 1,5 Millionen Beschäftigten beraten, damit diese ihre Sozial- und Umweltstandards verbessern. Mitfinanziert wird das von der Europäischen Union. 350 Fabriken ließen sich nach einem internationalen Arbeitsstandard zertifizieren. 200 Fabriken sparen inzwischen bis zu 40 Prozent der zuvor verbrauchten Energie ein oder klären ihre giftigen Abwässer.

Mit Hilfe der GIZ haben Nichtregierungsorganisationen in Bangladesch 19 Frauencafés eröffnet. Dort informieren sich die Näherinnen über ihre Rechte. Sie erhalten auch medizinische Hilfe. 200.000 Arbeiter/innen wurden auf diese Weise bereits erreicht. 20.000 von ihnen wurden in Gesprächsführung ausgebildet. Sie kennen die gesetzlichen Sozialstandards und führen Verhandlungen mit den Fabrikmanagern. Durch sie konnten bisher über 7000 Streitfälle in Fabriken beigelegt werden.

Die Podiumsdiskussion über die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie fand am 19. November in Frankfurt statt. Auf dem Podium saßen neben Gerd Müller und Tanja Gönner Thomas Voigt, Kommunikationschef der Otto Group, und Berndt Hinzmann vom Inkota-Netzwerk, das sich für fair produzierte Kleidung einsetzt. Die Moderation hatte Tobias Schwab, Redakteur der Frankfurter Rundschau. Das “Forum Entwicklung”“ ist eine Veranstaltungsreihe von HR-Info, der Frankfurter Rundschau und der GIZ.

Quelle: Mitteilung der GIZ vom 23.11.2015