Stadt Bonn: European Energy Award für vorbildlichen Klimaschutz

Für ihre Energiesparerfolge, Anstrengungen im Klimaschutz und vorbildliche Projekte wurde die Bundesstadt Bonn zum dritten Mal mit dem European Energy Award (eea) in Gold ausgezeichnet. Umweltminister Johannes Remmel hat die Auszeichnung am Mittwochabend, 18. November, in Aachen gemeinsam mit der Energie Agentur NRW an 26 nordrhein-westfälische Kommunen und Kreise verliehen. Bürgermeister Reinhard Limbach nahm den Preis für die Stadt Bonn entgegen.

Bereits in den Jahren 2008 und 2011 hatte die Stadt für ihr gutes Abschneiden im Klimaschutz den eea in Gold verliehen bekommen. Von Routine kann aber keine Rede sein: Verschärfte Bewertungskriterien und die Berücksichtigung neu hinzugekommener Bereiche, wie zum Beispiel die Anpassung an den Klimawandel, bedeuteten eine Herausforderung für die Städte, den Goldstatus zu halten.

“Wir sind froh, dass wir mit den gestiegenen Anforderungen Schritt halten konnten”, freut sich auch Bürgermeister Reinhard Limbach über die Auszeichnung. “Möglich ist das nur, wenn das Thema Klimaschutz im Handeln aller kommunalen Akteure mitgedacht wird. Mein ausdrücklicher Dank gilt allen Beteiligten, und ich appelliere, uns nicht auf dem Erreichten auszuruhen, denn Stillstand können wir uns bei dem wichtigen Thema Klimaschutz nicht leisten!”

Wichtige Pluspunkte zur dritten Goldauszeichnung lieferten unter anderem die Gründung der Bonner Energie-Agentur, der Bezug von zertifiziertem Ökostrom für die Stadtverwaltung, das Ausbauprogramm für die Fernwärme der Stadtwerke Bonn und die Gründung des Klimaschutzbeirates.

Beispiele für Klimaschutzaktivitäten der Bundesstadt Bonn

Die Anfänge der Klimaschutzaktivitäten in Bonn reichen zurück bis Mitte der neunziger Jahre. Im Rahmen des Energie- und Klimaschutzkonzepts 1999 wurden erstmals verschärfte Energieeffizienzstandards im Gebäudebereich formuliert und die Pflicht zur Erstellung von Energiekonzepten in der Bauleitplanung und bei städtebaulichen Wettbewerben beschlossen. Im Rahmen dieses Energie- und Klimaschutzkonzepts wurde erstmals auch eine aufwändige Energie- und CO2-Bilanzierung erstellt. Die damals ermittelten Daten bilden heute noch die Grundlage für die jährliche Fortschreibung der aktuellen städtischen CO2-Bilanz.

Mit dem Einstieg in den European Energy Award im Jahr 2003 ergab sich dann die Möglichkeit der systematischen Betrachtung aller kommunalen Handlungsfelder im Klimaschutz, um daraus weitere Maßnahmen abzuleiten. Im Ergebnis wurde die Bundesstadt Bonn 2004 mit dem EEA in Silber zertifiziert. Inzwischen freut sich Bonn über die dritte Gold-Zertifizierung.

Auf dem Weg dorthin wurde beispielsweise durch den Umbau des Heizkraftwerks Nord zu einem Gas- und Dampfturbinenkraftwerk und den Ausbau des angeschlossenen Fernwärmenetzes die Effizienz der in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugten Strom- und Wärmeproduktion erhöht. Für die Versorgung der städtischen Liegenschaften wird nach dem “Grüner Strom”-Label zertifizierter Ökostrom bezogen.

Zur Förderung des Fahrradfahrens als Null-Emissions-Verkehr ist ein umfangreiches Fahrradstraßen-Konzept für Bonn entwickelt worden, das zurzeit umgesetzt wird. Die Stadtwerke Bonn planen bis 2030 die Umstellung ihrer gesamten Busflotte auf Elektro-Antrieb auf der Grundlage einer umfangreichen Machbarkeitsstudie. Die Beschaffung der ersten sechs Busse ist beauftragt.

Unter dem Eindruck der Reaktorkatastrophe in Fukushima bekräftigte der Bonner Rat 2011 mit dem “Masterplan Energiewende und Klimaschutz” die kommunale Verantwortung bei der Begrenzung der Treibhausgasemissionen. In einem vom BMU geförderten Integrierten Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungskonzept wurden über die erreichte Reduktion von bisher 14 Prozent CO2 pro Kopf (1990 bis 2012) Möglichkeiten einer weiteren Verminderung von Treibhausgasemissionen untersucht und die Kosten der erforderlichen Maßnahmen ermittelt.

Verwaltungsintern wurde die Kompetenz im Klimaschutz in der 2011 eingeführten Leitstelle Klimaschutz gebündelt. Um das Bewusstsein für diese Themen in den Köpfen der Menschen zu verankern, ist die Kampagne “Klar zur Wende – Gemeinsam das Klima schützen” ins Leben gerufen worden. Zur Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern sowie gesellschaftlicher Gruppierungen gründete sich ein Klimaschutzbeirat, der die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept aktiv begleitet.

Auf Initiative der Stadt wurde die Bonner Energie Agentur gegründet, die eine unabhängige, kostenlose Erstberatung zum energieeffizienten Bauen und Sanieren anbietet. Dafür erhielt die Bundesstadt Bonn einen Preis im Wettbewerb “Kommunaler Klimaschutz 2014” des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und des Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz beim Deutschen Institut für Urbanistik.

Als UNO-Stadt und Sitz des Sekretariats der Klimarahmenkonvention nutzt die Bundesstadt Bonn ihre internationalen Kontakte für Klimaschutzpartnerschaften mit den Städten Cape Coast in Ghana, La Paz in Bolivien und Linares in Chile.

Hintergrund: Der European Energy Award

Der European Energy Award ist ein Preis für Kommunen und Kreisverwaltungen, der auf einem europaweiten Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren beruht, mit dem die Energie- und Klimaschutzaktivitäten der Kommune regelmäßig in allen Bereichen nach einem einheitlichen Verfahren erfasst und bewertet, geplant, gesteuert und regelmäßig überprüft werden, um Potenziale der nachhaltigen Energiepolitik und des Klimaschutzes identifizieren und nutzen zu können. Dabei werden alle Maßnahmen, die eine Kommune umsetzt, bilanziert und in einem Punktesystem bewertet. In einem zweiten Schritt werden aus dieser Analyse mögliche neue Maßnahmen geplant, die kurz- bis mittelfristig umgesetzt werden sollen. Erzielt eine Kommune die Hälfte der möglichen Punkte, dann wird mit dem Award ausgezeichnet, bei Erreichen von 75 Prozent der möglichen Punkte wird der Award in Gold verliehen.

Bild: Rechte: Energie Agentur NRW

Quelle: Mitteilung der Stadt Bonn vom 19.11.2015

Für ihre Energiesparerfolge, Anstrengungen im Klimaschutz und vorbildliche Projekte wurde die Bundesstadt Bonn zum dritten Mal mit dem European Energy Award (eea) in Gold ausgezeichnet. Umweltminister Johannes Remmel hat die Auszeichnung am Mittwochabend, 18. November, in Aachen gemeinsam mit der Energie Agentur NRW an 26 nordrhein-westfälische Kommunen und Kreise verliehen. Bürgermeister Reinhard Limbach nahm den Preis für die Stadt Bonn entgegen.

Bereits in den Jahren 2008 und 2011 hatte die Stadt für ihr gutes Abschneiden im Klimaschutz den eea in Gold verliehen bekommen. Von Routine kann aber keine Rede sein: Verschärfte Bewertungskriterien und die Berücksichtigung neu hinzugekommener Bereiche, wie zum Beispiel die Anpassung an den Klimawandel, bedeuteten eine Herausforderung für die Städte, den Goldstatus zu halten.

“Wir sind froh, dass wir mit den gestiegenen Anforderungen Schritt halten konnten”, freut sich auch Bürgermeister Reinhard Limbach über die Auszeichnung. “Möglich ist das nur, wenn das Thema Klimaschutz im Handeln aller kommunalen Akteure mitgedacht wird. Mein ausdrücklicher Dank gilt allen Beteiligten, und ich appelliere, uns nicht auf dem Erreichten auszuruhen, denn Stillstand können wir uns bei dem wichtigen Thema Klimaschutz nicht leisten!”

Wichtige Pluspunkte zur dritten Goldauszeichnung lieferten unter anderem die Gründung der Bonner Energie-Agentur, der Bezug von zertifiziertem Ökostrom für die Stadtverwaltung, das Ausbauprogramm für die Fernwärme der Stadtwerke Bonn und die Gründung des Klimaschutzbeirates.

Beispiele für Klimaschutzaktivitäten der Bundesstadt Bonn

Die Anfänge der Klimaschutzaktivitäten in Bonn reichen zurück bis Mitte der neunziger Jahre. Im Rahmen des Energie- und Klimaschutzkonzepts 1999 wurden erstmals verschärfte Energieeffizienzstandards im Gebäudebereich formuliert und die Pflicht zur Erstellung von Energiekonzepten in der Bauleitplanung und bei städtebaulichen Wettbewerben beschlossen. Im Rahmen dieses Energie- und Klimaschutzkonzepts wurde erstmals auch eine aufwändige Energie- und CO2-Bilanzierung erstellt. Die damals ermittelten Daten bilden heute noch die Grundlage für die jährliche Fortschreibung der aktuellen städtischen CO2-Bilanz.

Mit dem Einstieg in den European Energy Award im Jahr 2003 ergab sich dann die Möglichkeit der systematischen Betrachtung aller kommunalen Handlungsfelder im Klimaschutz, um daraus weitere Maßnahmen abzuleiten. Im Ergebnis wurde die Bundesstadt Bonn 2004 mit dem EEA in Silber zertifiziert. Inzwischen freut sich Bonn über die dritte Gold-Zertifizierung.

Auf dem Weg dorthin wurde beispielsweise durch den Umbau des Heizkraftwerks Nord zu einem Gas- und Dampfturbinenkraftwerk und den Ausbau des angeschlossenen Fernwärmenetzes die Effizienz der in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugten Strom- und Wärmeproduktion erhöht. Für die Versorgung der städtischen Liegenschaften wird nach dem “Grüner Strom”-Label zertifizierter Ökostrom bezogen.

Zur Förderung des Fahrradfahrens als Null-Emissions-Verkehr ist ein umfangreiches Fahrradstraßen-Konzept für Bonn entwickelt worden, das zurzeit umgesetzt wird. Die Stadtwerke Bonn planen bis 2030 die Umstellung ihrer gesamten Busflotte auf Elektro-Antrieb auf der Grundlage einer umfangreichen Machbarkeitsstudie. Die Beschaffung der ersten sechs Busse ist beauftragt.

Unter dem Eindruck der Reaktorkatastrophe in Fukushima bekräftigte der Bonner Rat 2011 mit dem “Masterplan Energiewende und Klimaschutz” die kommunale Verantwortung bei der Begrenzung der Treibhausgasemissionen. In einem vom BMU geförderten Integrierten Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungskonzept wurden über die erreichte Reduktion von bisher 14 Prozent CO2 pro Kopf (1990 bis 2012) Möglichkeiten einer weiteren Verminderung von Treibhausgasemissionen untersucht und die Kosten der erforderlichen Maßnahmen ermittelt.

Verwaltungsintern wurde die Kompetenz im Klimaschutz in der 2011 eingeführten Leitstelle Klimaschutz gebündelt. Um das Bewusstsein für diese Themen in den Köpfen der Menschen zu verankern, ist die Kampagne “Klar zur Wende – Gemeinsam das Klima schützen” ins Leben gerufen worden. Zur Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern sowie gesellschaftlicher Gruppierungen gründete sich ein Klimaschutzbeirat, der die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept aktiv begleitet.

Auf Initiative der Stadt wurde die Bonner Energie Agentur gegründet, die eine unabhängige, kostenlose Erstberatung zum energieeffizienten Bauen und Sanieren anbietet. Dafür erhielt die Bundesstadt Bonn einen Preis im Wettbewerb “Kommunaler Klimaschutz 2014” des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und des Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz beim Deutschen Institut für Urbanistik.

Als UNO-Stadt und Sitz des Sekretariats der Klimarahmenkonvention nutzt die Bundesstadt Bonn ihre internationalen Kontakte für Klimaschutzpartnerschaften mit den Städten Cape Coast in Ghana, La Paz in Bolivien und Linares in Chile.

Hintergrund: Der European Energy Award

Der European Energy Award ist ein Preis für Kommunen und Kreisverwaltungen, der auf einem europaweiten Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren beruht, mit dem die Energie- und Klimaschutzaktivitäten der Kommune regelmäßig in allen Bereichen nach einem einheitlichen Verfahren erfasst und bewertet, geplant, gesteuert und regelmäßig überprüft werden, um Potenziale der nachhaltigen Energiepolitik und des Klimaschutzes identifizieren und nutzen zu können. Dabei werden alle Maßnahmen, die eine Kommune umsetzt, bilanziert und in einem Punktesystem bewertet. In einem zweiten Schritt werden aus dieser Analyse mögliche neue Maßnahmen geplant, die kurz- bis mittelfristig umgesetzt werden sollen. Erzielt eine Kommune die Hälfte der möglichen Punkte, dann wird mit dem Award ausgezeichnet, bei Erreichen von 75 Prozent der möglichen Punkte wird der Award in Gold verliehen.

Bild: Rechte: Energie Agentur NRW

Quelle: Mitteilung der Stadt Bonn vom 19.11.2015