Universität Bonn: Angehende Geographen beteiligen sich an einem internationalen Kartierungsprojekt zur Katastrophe in Nepal

Geographie-Studenten der Universität Bonn arbeiten in einem internationalen Freiwilligenprojekt zur Unterstützung der Erdbebenopfer in Nepal mit. Die Initiative wurde vom Humanitarian OpenStreetMap Team ins Leben gerufen. Ziel ist es, anhand von öffentlich zugänglichen Satellitenbildern die Schäden der Katastrophe zu erfassen. Mit diesen Informationen können Hilfsorganisationen besser planen, in welchen Regionen das Erdbeben die größten Zerstörungen hervorgerufen hat und auf welchem Weg Hilfslieferungen am besten zum Ziel kommen.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Greve vom Geographischen Institut der Universität Bonn wollen die Studierenden durch eine Beteiligung am Humanitarian OpenStreetMap Team eine detaillierte digitale Karte des Katastrophengebiets erstellen, um zur Wiedererschließung der Region beizutragen. „Man kann auch aus der Ferne und ohne finanzielle Mittel als Student wertvolle Hilfe leisten“, sagt Martin Szigeti, Geographie-Student im achten Semester an der Universität Bonn. Er und seine Kommilitonen sind Teil des internationalen Freiwilligenprojekts. Nach dem Erdbeben hat die Initiative Satellitenbilder von Nepal zur Verfügung gestellt und zur Auswertung des Materials aufgerufen.

Überlebenswichtige Informationsbeschaffung

„Auf diesem Wege können sehr schnell überlebenswichtige Informationen zur Organisation von Hilfstransporten für die Opfer des Erdbebens von Nepal zur Verfügung gestellt werden“, sagt Prof. Dr. Klaus Greve vom Geographischen Institut der Universität Bonn, der in seinem Projektseminar „Open Data“ auf dieses Non-Profit-Projekt hingewiesen hat. Szigeti startete daraufhin einen Aufruf auf der Homepage des Geographischen Instituts. Rasch meldeten sich etliche Studierende, die Interesse an einer Mitarbeit bekundeten.

Die grundlegenden Daten werden von der OpenStreetMap-Plattform bereitgestellt. Die Freiwilligen nehmen sich jeweils bestimmte Ausschnitte der Satellitenaufnahmen für die Bearbeitung vor: Welche Gebäude, Straßen und Brücken sind zerstört? Welche Routen sind noch befahrbar? Wie kommen Hilfslieferungen am besten zum Einsatzort? „Die Arbeit kann von zuhause aus erledigt werden. Unsere Treffen dienen dazu, sich gegenseitig kennenzulernen“, berichtet Szigeti.

Weitere Freiwillige gesucht

Der Geografie-Student hofft auf noch mehr Interessierte, die sich melden. „Es ist wunderbar, Teil eines weltweiten Projekts zu sein, an dem viele Studenten verschiedener Hochschulen und weitere Freiwillige beteiligt sind“, sagt Szigeti. Es sei eine großartige Gelegenheit für Geographie-Studierende, die Inhalte ihres Studiums mit einer so wichtigen Aufgabe zu verbinden. „Unter solchen Voraussetzungen leisten wir sehr gerne Hilfe.“

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Informationen im Internet:

http://tasks.hotosm.org/
http://hotosm.org/

Quelle: Mitteilung der Universität Bonn vom 07.05.2015