DIE: Post 2015: setting up a coherent accountability framework

Briefing Paper

United Nations (UN) deliberations are underway towards a post-2015 agenda that unites poverty eradication and sustainable development. While negotiators are tasked to determine goals and indicators, another fundamental question is: How will progress towards the sustainable development goals (SDGs) be monitored and reviewed?

A post-2015 accountability framework is needed to document and guide how stakeholders take responsibility, learn from their efforts and adjust their behaviour towards achieving the SDGs in a transparent manner. Discussions on such a framework are still at an early stage.

Only some general elements of an accountability framework have been agreed among UN Member States. Most importantly, the framework will be voluntary, non-binding and state-led, which raises the question of how governments and other actors can be incentivised to participate. The main incentives are likely to be reputational: states can strengthen their SDG profiles and showcase “best-practices”. They could also benefit through exchanging lessons learnt. Financial support, capacity development support and technology transfer can be additional incentives, particularly for least developed countries.

Incentives, however, have to be complemented by a strong commitment and ownership at the national level. The framework should be rooted in an inclusive, bottom-up approach, in which each government determines its own level of ambition. Further, governments should be able to link their national efforts to SDG discussions at the regional and international levels in a multi-layered framework.

Currently, a fragmented landscape of international bodies is dealing with individual elements of the proposed SDGs. For each of the 17 goals, myriad entities and platforms exist, both within and outside the UN system. All claim global coordination functions, but many continue to work in parallel. Without addressing this incoherence, the accountability framework risks becoming a loose collection of disconnected efforts. Such a patchwork approach will not suffice in supporting the realisation of an aspiring agenda.

Therefore, the post-2015 discussions offer the unique opportunity of setting up a coherent accountability framework that engages stakeholders across all platforms. Such a framework would help to avoid duplication and promote synergies. Its major benefit is to bring key stakeholders together in a few focused discussions that are more effective and legitimate than the current fragmented setup of international cooperation.

A coherent framework would feature improved monitoring and reporting as compared to the Millennium Development Goals (MDGs) and would enable a strengthened review process. It should consist of three key components: key actors (governments, the UN system, other stakeholders), interlinkages (within UN structures and outside of them) and ambition (in design and commitments).

The international community should engage in discussions on the accountability framework without delay. Only then can the post-2015 agenda be placed on solid footing from the start.

Download the briefing paper

Source: Janus, Heiner / Niels Keijzer, Briefing Paper 13/2014, Bonn: German Development Institute / Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)Analysen und Stellungnahmen 14/2014

Die Beratungen der Vereinten Nationen (VN) über eine Post-2015-Agenda sind in vollem Gange. Aufgabe der Unter-händler ist es, Ziele und Indikatoren zu formulieren. Doch gleichzeitig stellt sich die grundsätzliche Frage: Wie wird die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) überwacht und überprüft?

Dafür ist ein Post-2015-Überprüfungsmechanismus notwendig. Dieser Mechanismus soll sicherstellen, dass Akteure Verantwortung übernehmen, aus ihren Bemühungen lernen und so handeln, dass die SDGs transparent umgesetzt werden. Die Debatte um einen solchen Mechanismus hat gerade erst begonnen.

Bisher haben VN-Mitgliedstaaten erst wenige allgemeine Elemente eines Überprüfungsmechanismus vereinbart. Wichtig dabei: Er wird freiwillig, unverbindlich und von Staaten gesteuert sein. Das wirft die Frage auf, wie sich Regierungen und andere Akteure zur Teilnahme motivieren lassen. Der stärkste Anreiz ist wohl der eigene Ruf: Staaten können ihr SDG-Profil schärfen und „Best Practices“ demonstrieren. Auch finanzielle Förderung, Unterstützung beim Capacity Development und Technologietransfer könnten Anreize sein, besonders für die am wenigsten entwickelten Länder.

Allerdings müssen Anreize durch Eigenverantwortung auf nationaler Ebene ergänzt werden. Der Mechanismus sollte in einem integrativen Bottom-up-Ansatz wurzeln, in dem jede Regierung ihr Ambitionsniveau selbst festlegt. Ferner sollten Regierungen ihre nationalen Anstrengungen mit SDG-Debatten auf regionaler und internationaler Ebene in einem Mehrebenen-Ansatz verknüpfen können.

Derzeit befasst sich eine lose Ansammlung internationaler Gremien mit Teilaspekten der vorgeschlagenen SDGs. Für jedes der 17 Ziele gibt es eine Unzahl von Institutionen, im VN-System sowie außerhalb davon. Alle behaupten von sich, globale Koordinationsfunktionen zu erfüllen, aber viele arbeiten bloß parallel. Wenn diese Inkohärenz bestehen bleibt, wird aus dem Überprüfungsmechanismus eine unkoordinierte Sammlung isolierter Bemühungen. Auf einem solchen Flickenteppich wird die Umsetzung einer ehrgeizigen Agenda sehr schwer werden.

Vor diesem Hintergrund bietet die Post-2015-Debatte eine einmalige Gelegenheit, einen Überprüfungsmechanismus zu schaffen, der Akteure institutionenübergreifend einbindet. Er würde Doppelungen verhindern und Synergien fördern. Seine größte Stärke aber bestünde darin, Hauptakteure in wenigen fokussierten Diskussionen zusammenzubringen, die wirksamer und legitimer wären als die momentan eher fragmentierte internationale Zusammenarbeit.

Ein kohärenter Mechanismus sähe ein im Vergleich zu den Millenniumsentwicklungszielen (MDGs) verbessertes Monitoring und Berichtswesen und damit eine verstärkte Überprüfung vor. Er sollte drei Komponenten haben: Hauptakteure (Regierungen, VN-System, andere Akteure), Verknüpfungen (inner- und außerhalb von VN-Strukturen) und Ambition (in Bezug auf Design und Verpflichtungen).

Die internationale Staatengemeinschaft sollte nicht länger zögern, einen Überprüfungsmechanismus zu diskutieren. Nur so bekommt die Post-2015-Agenda von Anfang an ein solides Fundament.

Zur “Analysen und Stellungnahmen 14/2014”

Quelle: Janus, Heiner / Niels Keijzer, Analysen und Stellungnahmen 14/2014, Bonn: German Development Institute / Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)