Denkwerk Zukunft: Bericht zum Symposium “Neues Denken für neuen Wohlstand”

Der ausführliche Bericht des Symposiums “Neues Denken für neuen Wohlstand”, das das Denkwerk Zukunft zusammen mit der Schader Stiftung am 1./2. Dezember 2014 in Darmstadt veranstaltet hat, steht nun zum Herunterladen bereit.

Wie kann der erforderliche Bewusstseins- und Verhaltenswandel hin zu nachhaltigeren Wirtschafts- und Lebensweisen beschleunigt werden? Wie können die Aktivitäten der aus ganz unterschiedlichen Fachbereichen und politischen Richtungen stammenden Experten besser vernetzt und dadurch wirkungsvoller gemacht werden? Mit welchen konkreten Schritten können Wissenschaft, Wirtschaft und zivilgesellschaftliche Institutionen den Bewusstseins- und Verhaltenswandel hin zu nachhaltigeren Wirtschafts- und Lebensweisen fördern?

Diese und verwandte Fragen waren Gegenstand des Symposiums.

Wichtige Ergebnisse

  • Die Teilnehmer sind sich einig, dass einseitig auf materielles Wachstum und materiellen Konsum ausgerichtete Wirtschafts- und Lebensweisen nicht länger zukunftsfähig sind. Allerdings sind die praktischen Folgen hiervon in früh industrialisierten Ländern einerseits und spät industrialisierten andererseits sehr unterschiedlich. Während erstere von einem menschheitsgeschichtlich beispiellosen materiellen Wohlstandsniveau aus Optionen entwickeln können, müssen letztere erst noch die materiellen Grundlagen für Milliarden von Menschen schaffen. Dabei können und sollten sie nicht dem Weg der früh industrialisierten Länder folgen. Denn dieser hat mit hoher Wahrscheinlichkeit in eine Sackgasse geführt. Die spät industrialisierten Länder müssen vielmehr ihren eigenen Weg gehen. Das stellt globale Ausgleichsmechanismen vor gewaltige Herausforderungen.
  • In den früh industrialisierten Ländern gehen fast überall sowohl die relativen Wachstumsraten als auch das absolute Wachstum der Wirtschaft seit Jahrzehnten zurück. Früher oder später könnte das Wirtschaftswachstum auch ganz zum Stillstand kommen und selbst in Schrumpfung umschlagen. Versuche, diesen Trend durch schuldenfinanzierte Ausgabenprogramme zu beenden oder umzukehren, sind gescheitert. Das heißt nicht, dass die Wirtschaft damit ihre Dynamik einbüßen muss. Auch dann können sich Teilbereiche kräftig entwickeln, sofern andere sich entsprechend zurückbilden. Die Wirtschaft würde zwar insgesamt nicht mehr expandieren, aber weiterhin innovativ bleiben und sich verändernden Bedingungen anpassen.
  • In den früh industrialisierten Ländern müssen nach einer langen Phase der Betonung und Überbetonung materiellen Wachstums die Gewichte stärker in den immateriellen Bereich verschoben werden. Hierzu gehören die Entfaltung psychischer Ressourcen, gesellschaftlicher Zusammenhalt, nachhaltige Lebensweisen und anderes mehr. Damit dieses Mehr an Immateriellem bei gleichzeitigem Weniger an Materiellem von Menschen nicht als Verlust empfunden wird, brauchen sie erstrebenswerte Lebensentwürfe und positive Leitbilder. Anleihen hierfür können sowohl aus europäischen als auch asiatischen Traditionen geschöpft werden. Diese müssen jedoch eingebettet werden in einen umfassenden Bewusstseins- und Verhaltenswandel.
  • Ein derartiger Wandel ist, wenn überhaupt, nur bedingt steuerbar. In der Vergangenheit traten solche Veränderungen in der Regel als Folge von schweren Krisen, Kriegen oder existenziellen Katastrophen ein. Nicht auszuschließen ist jedoch, dass besonders lohnende individuelle und gesellschaftliche Ziele ähnliche Wirkungen haben.
  • Obwohl die Zahl von sozialen Innovationen, Institutionen und Reallaboren, die nachhaltige Wirtschafts- und Lebensweisen entwickeln, in den zurückliegenden Jahren stark zugenommen hat, führen diese noch immer ein Nischendasein. Um Breitenwirkungen zu erlangen, müssen sie bekannt gemacht sowie fachlich und finanziell unterstützt werden.
  • Denn alles in allem sind die bisherigen Erfolge ihres Wirkens ernüchternd. Der Klimawandel, die Abholzung von Regenwäldern oder der Verlust an Biodiversität – um nur einige Beispiele zu nennen – schreiten weiter und zum Teil sogar beschleunigt voran. Wie hierauf reagiert werden sollte und müsste, bleibt unter den Teilnehmern umstritten. Während einige für faktenfundierte, aber aufrüttelnde und ggf. schockierende Botschaften plädieren, vertreten andere die Auffassung, dass nur ein Bewusstseins- und Verhaltenswandel Erfolg versprechend ist, der durch nachahmenswerte Leitbilder, die Verbreitung nachhaltiger Wirtschafts- und Lebensweisen, die Vernetzung Gleichgesinnter und ähnliches mehr bewirkt wird.

Mehr Informationen

Mehr über das Denkwerk Zukunft und seinen Mitgliedern finden Sie im Newsletter 01/Januar 2015 mit folgenden Themen:

  • Aktivitäten
  • Inspiration
  • Termine
  • Presse
  • Denkzahl

Aktivitäten

Symposium “Neues Denken für neuen Wohlstand”

Der ausführliche Bericht des Symposiums, das das Denkwerk Zukunft zusammen mit der Schader Stiftung am 1./2. Dezember 2014 in Darmstadt veranstaltet hat, steht nun zum Herunterladen bereit. Mehr erfahren

Demographischer Wandel und ländlicher Raum

Die Völker Europas mit den Deutschen an der Spitze befinden sich auf dem Weg in eine schrumpfende, alternde und ethnisch-kulturell immer heterogenere Gesellschaft. Die ländlichen Regionen sind hiervon etwas früher betroffen als die Städte. Wie erstere darauf reagieren sollten, führte Meinhard Miegel am 17. November 2014 in seinem Vortrag vor dem Landkreistag Nordrhein-Westfalen aus. Der Vortrag (ab S. 503 ff.) ist als Download verfügbar. Mehr erfahren

“Feste feiern” – Zwischenruf von Meinhard Miegel

Können wir überhaupt noch Feste feiern? Solange Umsatzgrößen im Einzelhandel und die Auslastung von Hotelbetten Kennziffern für gelungene Feste sind, sind Zweifel angebracht. Deshalb regt Meinhard Miegel in seinem Zwischenruf an, darüber nachzudenken, wie Feste wieder mehr sein können als hochtouriger Alltag. Mehr erfahren

“Geplantes Schrumpfen” – Zwischenruf von Christine Ax

Kann eine Bevölkerung geplant schrumpfen? Das Beispiel Japan ist hierin – so Christine Ax in ihrem Zwischenruf – kein Vorbild, dem die ebenfalls auf Bevölkerungsschrumpfung programmierten europäischen Länder einschließlich Deutschlands nacheifern sollten. Dennoch müsse über Optionen diskutiert werden: Öffnung für Migranten aus der ganzen Welt oder Anpassung an eine zahlenmäßig rückläufige Bevölkerung mit allen Risiken und Chancen. Mehr erfahren

Weitere Aktivitäten des Denkwerks Zukunft

In der Ausgabe 03/14 des Branchenmagazins “Personaldienstleister” wurde im Dezember 2014 der Beitrag “Die richtige Qualifikation zur richtigen Zeit am richtigen Ort” von Meinhard Miegel veröffentlicht (S.6). Mehr erfahren

Aktivitäten von Mitwirkenden im Denkwerk Zukunft

In der Wirtschaftswoche vom 18. Dezember 2014 erschien der Beitrag “Chefs, macht eure Leute glücklich” von Karl-Heinz Ruckriegel über sein neuestes Buch “Gesundes Führen mit Erkenntnissen der Glücksforschung”. Mehr erfahren

In der Dezember-Ausgabe des “Magazins +3” antwortet Marcel Hunecke auf die Frage, was das Leben schön macht (Seite 6). Mehr erfahren

Max A. Höfer vertritt in seinem Artikel “Koch und Kellner” in der Dezember-Ausgabe des Debattenmagazins “Berliner Republik” die Ansicht, dass die deutsche Politik nicht versuchen sollte, die Internetwirtschaft noch schneller und profitabler zu machen. Mehr erfahren

Im Dezember erschien in der Ausgabe 04/2014 der Zeitschrift “Ökologisches Wirtschaften” der Beitrag “Zum Spannungsverhältnis von Freiheit und Ökologie” von Reinhard Loske. Mehr erfahren

In der aktuellen Ausgabe III/2014 des Magazins pnd-online.de ist der Beitrag “Urbane Reallabore – ein Blick in die aktuelle Forschungswerkstatt” von Uwe Schneidewind veröffentlicht. Mehr erfahren

Die bisherige Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Elisabeth Pott, hat zum 1. Januar 2015 den Vorstandsvorsitz der Deutschen Aids-Stiftung übernommen. Mehr erfahren

Friedrich Hinterberger präsentierte im November 2014 als einer von vierzehn Sprechern bei TEDx Graz seine Gedanken zum Thema “Horizon – There is no such thing”. Das Video des Vortrags wurde am 12. Januar 2015 online gestellt. Mehr erfahren

Im Rahmen des SWR2-Forums diskutierte am 13. Januar 2015 u.a. Hans-Jochen Luhmann über die Frage, wie der Ölpreis die Welt verändert. Mehr erfahren

Am 14. Januar 2015 stellten Reiner Klingholz und Manuel Slupina vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung in Berlin ihre neueste Studie “Von Hürden und Helden. Wie sich das Leben auf dem Land neu erfinden lässt” vor. Mehr erfahren

Bereits am 13. Januar 2015 hatte Reiner Klingholz die Ergebnisse der Studie im Interview mit Spiegel online vorab präsentiert. Mehr erfahren

Unter dem Titel “Wer glücklich ist, kauft nicht” erschien am 22. Januar 2015 ein Interview mit Gerald Hüther in der Wirtschaftswoche Green. Mehr erfahren

Die Syker Kreiszeitung berichtet am 24. Januar 2015 über einen Vortrag von Niko Paech zum Thema “Wohlstand ohne Wachstum”. Mehr erfahren

Das von Erich H. Witte herausgegebene elektronische Journal “Wissenswert” veröffentlicht in der jüngsten Ausgabe seinen Beitrag “Der 12. Studierendensurvey (2014) – Eine Betrachtung aus der Werte- und Zukunftsperspektive”. Mehr erfahren

Manfred Linz hat den Katalog “Suffizienz als politische Praxis” verfasst, der im Januar 2015 vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH veröffentlicht wurde. Mehr erfahren

Inspiration

ZZZ ZwischenZeitZentrale Bremen

In vielen Städten bleiben Gebäude und Flächen ungenutzt, weil eine überzeugende Nutzungsidee fehlt. Die ZwischenZeitZentrale entwickelt in Bremen Konzepte für Zwischennutzungen und bringt potentielle Nutzer und Eigentümer zusammen. Mehr erfahren

Termine

Termine von Mitwirkenden im Denkwerk Zukunft

Am 3. Februar 2015 referiert Ernst Ulrich von Weizsäcker in Emmendingen über die Frage “Zehn Milliarden Menschen: kann das gut gehen?”. Mehr erfahren

Anlässlich des Biofach Kongresses in Nürnberg sprechen im Nachhaltigkeits-Forum “Nachhaltigkeit im Öko-Landbau” am 11. Februar 2015Ernst Ulrich von Weizäcker und Franz-Theo Gottwald. Moderiert wird das Forum von Steffi Ober. Mehr erfahren

Im Rahmen eines Diskussionsabends “Richtungsweisend? Die UN-Klimakonferenz in Paris” spricht Hermann E. Ott am 12. Februar 2015 in Hamburg. Mehr erfahren

Das Thema “Anders Leben! Alternative Wirtschaft – Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie” ist Gegenstand eines Vortrags von Niko Paech am 19. Februar 2015 in der VHS Oberhausen. Mehr erfahren

Bei der Veranstaltung “Klimawandel und Gerechtigkeit” des Forschungskollegs Humanwissenschaften am 23. Februar 2015 in Bad Homburg diskutieren auf dem Podium u.a. Hermann E. Ott und Konrad Ott. Mehr erfahren

Am 24. Februar 2015 findet in Hamburg im Rahmen des Nachhaltigkeitskongresses die Preisverleihung des “ZEIT WISSEN-Preis Mut zur Nachhaltigkeit” statt. Klaus Wiegandt eröffnet den Kongress, Harald Welzer übergibt den Preis in der Kategorie “Handeln”. Mehr erfahren

Presse

Vorteilhaft? – Der Kapitalismus

Am 23. Januar 2015 wurde Meinhard Miegel in der Sendung “Das philosophische Radio” des WDR 5 zu den Vor- und Nachteilen des kapitalistischen Systems befragt. Mehr erfahren

Nachdenken über Gier

Im Rahmen der Kurzessays-Reihe “Nachdenken über Gier” des NDR kam am 27. Januar 2015 Meinhard Miegel zu Wort. Mehr erfahren

Denkzahl

60.000 Lkw-Ladungen Gülle werden jährlich von industriellen Tierhaltern von den Niederlanden nach Deutschland exportiert, denn dort sind Auflagen und Kontrollen strenger als hier. Insgesamt werden in Deutschland jährlich mehr als 200 Millionen Tonnen Gülle auf Äckern und Wiesen verteilt. Aus dem Stickstoff in der Gülle entsteht Nitrat, das die Gesundheit schädigen kann. Wird zu viel gedüngt, wird das Trinkwasser verunreinigt. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise sind vierzig Prozent des Grundwassers so stark mit Nitrat belastet, dass das Trinkwasser aufwändig verdünnt werden muss. Die Bundesregierung hat sich in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie verpflichtet, die Stickstoffüberschüsse von 2010 an auf 80 kg pro Hektar und bis 2020 noch darunter zu senken. Derzeit werden pro Hektor 97 kg Stickstoff mehr ausgebracht als Pflanzen und Böden benötigen. Um die Zielmarke zu erreichen, will die Bundesregierung die Düngerordnung reformieren. Demnach sollen Bauern unter anderem künftig ihre Äcker und Wiesen während vier statt drei Monaten nicht düngen dürfen. Außerdem müssen sie Güllelagerkapazitäten für sechs Monate vorhalten, große Betriebe ab 2020 sogar für neun Monate. Das wahre Problem wird allerdings nicht angegangen: Schon ohne niederländische Importe gibt es in Deutschland zu viel Vieh und zu wenige Flächen. Ursächlich hierfür ist vor allem der hohe Fleischkonsum in Deutschland und anderen Ländern. Statt weiter neue Ställe für den Fleischexport zu fördern, müssen vielmehr Tierzucht und Ackerbau wieder in eine Balance gebracht werden. (Quelle: Rat für Nachhaltige Entwicklung, Zeit online)Der ausführliche Bericht des Symposiums “Neues Denken für neuen Wohlstand”, das das Denkwerk Zukunft zusammen mit der Schader Stiftung am 1./2. Dezember 2014 in Darmstadt veranstaltet hat, steht nun zum Herunterladen bereit.

Wie kann der erforderliche Bewusstseins- und Verhaltenswandel hin zu nachhaltigeren Wirtschafts- und Lebensweisen beschleunigt werden? Wie können die Aktivitäten der aus ganz unterschiedlichen Fachbereichen und politischen Richtungen stammenden Experten besser vernetzt und dadurch wirkungsvoller gemacht werden? Mit welchen konkreten Schritten können Wissenschaft, Wirtschaft und zivilgesellschaftliche Institutionen den Bewusstseins- und Verhaltenswandel hin zu nachhaltigeren Wirtschafts- und Lebensweisen fördern?

Diese und verwandte Fragen waren Gegenstand des Symposiums.

Wichtige Ergebnisse

  • Die Teilnehmer sind sich einig, dass einseitig auf materielles Wachstum und materiellen Konsum ausgerichtete Wirtschafts- und Lebensweisen nicht länger zukunftsfähig sind. Allerdings sind die praktischen Folgen hiervon in früh industrialisierten Ländern einerseits und spät industrialisierten andererseits sehr unterschiedlich. Während erstere von einem menschheitsgeschichtlich beispiellosen materiellen Wohlstandsniveau aus Optionen entwickeln können, müssen letztere erst noch die materiellen Grundlagen für Milliarden von Menschen schaffen. Dabei können und sollten sie nicht dem Weg der früh industrialisierten Länder folgen. Denn dieser hat mit hoher Wahrscheinlichkeit in eine Sackgasse geführt. Die spät industrialisierten Länder müssen vielmehr ihren eigenen Weg gehen. Das stellt globale Ausgleichsmechanismen vor gewaltige Herausforderungen.
  • In den früh industrialisierten Ländern gehen fast überall sowohl die relativen Wachstumsraten als auch das absolute Wachstum der Wirtschaft seit Jahrzehnten zurück. Früher oder später könnte das Wirtschaftswachstum auch ganz zum Stillstand kommen und selbst in Schrumpfung umschlagen. Versuche, diesen Trend durch schuldenfinanzierte Ausgabenprogramme zu beenden oder umzukehren, sind gescheitert. Das heißt nicht, dass die Wirtschaft damit ihre Dynamik einbüßen muss. Auch dann können sich Teilbereiche kräftig entwickeln, sofern andere sich entsprechend zurückbilden. Die Wirtschaft würde zwar insgesamt nicht mehr expandieren, aber weiterhin innovativ bleiben und sich verändernden Bedingungen anpassen.
  • In den früh industrialisierten Ländern müssen nach einer langen Phase der Betonung und Überbetonung materiellen Wachstums die Gewichte stärker in den immateriellen Bereich verschoben werden. Hierzu gehören die Entfaltung psychischer Ressourcen, gesellschaftlicher Zusammenhalt, nachhaltige Lebensweisen und anderes mehr. Damit dieses Mehr an Immateriellem bei gleichzeitigem Weniger an Materiellem von Menschen nicht als Verlust empfunden wird, brauchen sie erstrebenswerte Lebensentwürfe und positive Leitbilder. Anleihen hierfür können sowohl aus europäischen als auch asiatischen Traditionen geschöpft werden. Diese müssen jedoch eingebettet werden in einen umfassenden Bewusstseins- und Verhaltenswandel.
  • Ein derartiger Wandel ist, wenn überhaupt, nur bedingt steuerbar. In der Vergangenheit traten solche Veränderungen in der Regel als Folge von schweren Krisen, Kriegen oder existenziellen Katastrophen ein. Nicht auszuschließen ist jedoch, dass besonders lohnende individuelle und gesellschaftliche Ziele ähnliche Wirkungen haben.
  • Obwohl die Zahl von sozialen Innovationen, Institutionen und Reallaboren, die nachhaltige Wirtschafts- und Lebensweisen entwickeln, in den zurückliegenden Jahren stark zugenommen hat, führen diese noch immer ein Nischendasein. Um Breitenwirkungen zu erlangen, müssen sie bekannt gemacht sowie fachlich und finanziell unterstützt werden.
  • Denn alles in allem sind die bisherigen Erfolge ihres Wirkens ernüchternd. Der Klimawandel, die Abholzung von Regenwäldern oder der Verlust an Biodiversität – um nur einige Beispiele zu nennen – schreiten weiter und zum Teil sogar beschleunigt voran. Wie hierauf reagiert werden sollte und müsste, bleibt unter den Teilnehmern umstritten. Während einige für faktenfundierte, aber aufrüttelnde und ggf. schockierende Botschaften plädieren, vertreten andere die Auffassung, dass nur ein Bewusstseins- und Verhaltenswandel Erfolg versprechend ist, der durch nachahmenswerte Leitbilder, die Verbreitung nachhaltiger Wirtschafts- und Lebensweisen, die Vernetzung Gleichgesinnter und ähnliches mehr bewirkt wird.

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Mehr über das Denkwerk Zukunft und seinen Mitgliedern finden Sie im Newsletter 01/Januar 2015 mit folgenden Themen:

  • Aktivitäten
  • Inspiration
  • Termine
  • Presse
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Symposium “Neues Denken für neuen Wohlstand”

Der ausführliche Bericht des Symposiums, das das Denkwerk Zukunft zusammen mit der Schader Stiftung am 1./2. Dezember 2014 in Darmstadt veranstaltet hat, steht nun zum Herunterladen bereit. Mehr erfahren

Demographischer Wandel und ländlicher Raum

Die Völker Europas mit den Deutschen an der Spitze befinden sich auf dem Weg in eine schrumpfende, alternde und ethnisch-kulturell immer heterogenere Gesellschaft. Die ländlichen Regionen sind hiervon etwas früher betroffen als die Städte. Wie erstere darauf reagieren sollten, führte Meinhard Miegel am 17. November 2014 in seinem Vortrag vor dem Landkreistag Nordrhein-Westfalen aus. Der Vortrag (ab S. 503 ff.) ist als Download verfügbar. Mehr erfahren

“Feste feiern” – Zwischenruf von Meinhard Miegel

Können wir überhaupt noch Feste feiern? Solange Umsatzgrößen im Einzelhandel und die Auslastung von Hotelbetten Kennziffern für gelungene Feste sind, sind Zweifel angebracht. Deshalb regt Meinhard Miegel in seinem Zwischenruf an, darüber nachzudenken, wie Feste wieder mehr sein können als hochtouriger Alltag. Mehr erfahren

“Geplantes Schrumpfen” – Zwischenruf von Christine Ax

Kann eine Bevölkerung geplant schrumpfen? Das Beispiel Japan ist hierin – so Christine Ax in ihrem Zwischenruf – kein Vorbild, dem die ebenfalls auf Bevölkerungsschrumpfung programmierten europäischen Länder einschließlich Deutschlands nacheifern sollten. Dennoch müsse über Optionen diskutiert werden: Öffnung für Migranten aus der ganzen Welt oder Anpassung an eine zahlenmäßig rückläufige Bevölkerung mit allen Risiken und Chancen. Mehr erfahren

Weitere Aktivitäten des Denkwerks Zukunft

In der Ausgabe 03/14 des Branchenmagazins “Personaldienstleister” wurde im Dezember 2014 der Beitrag “Die richtige Qualifikation zur richtigen Zeit am richtigen Ort” von Meinhard Miegel veröffentlicht (S.6). Mehr erfahren

Aktivitäten von Mitwirkenden im Denkwerk Zukunft

In der Wirtschaftswoche vom 18. Dezember 2014 erschien der Beitrag “Chefs, macht eure Leute glücklich” von Karl-Heinz Ruckriegel über sein neuestes Buch “Gesundes Führen mit Erkenntnissen der Glücksforschung”. Mehr erfahren

In der Dezember-Ausgabe des “Magazins +3” antwortet Marcel Hunecke auf die Frage, was das Leben schön macht (Seite 6). Mehr erfahren

Max A. Höfer vertritt in seinem Artikel “Koch und Kellner” in der Dezember-Ausgabe des Debattenmagazins “Berliner Republik” die Ansicht, dass die deutsche Politik nicht versuchen sollte, die Internetwirtschaft noch schneller und profitabler zu machen. Mehr erfahren

Im Dezember erschien in der Ausgabe 04/2014 der Zeitschrift “Ökologisches Wirtschaften” der Beitrag “Zum Spannungsverhältnis von Freiheit und Ökologie” von Reinhard Loske. Mehr erfahren

In der aktuellen Ausgabe III/2014 des Magazins pnd-online.de ist der Beitrag “Urbane Reallabore – ein Blick in die aktuelle Forschungswerkstatt” von Uwe Schneidewind veröffentlicht. Mehr erfahren

Die bisherige Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Elisabeth Pott, hat zum 1. Januar 2015 den Vorstandsvorsitz der Deutschen Aids-Stiftung übernommen. Mehr erfahren

Friedrich Hinterberger präsentierte im November 2014 als einer von vierzehn Sprechern bei TEDx Graz seine Gedanken zum Thema “Horizon – There is no such thing”. Das Video des Vortrags wurde am 12. Januar 2015 online gestellt. Mehr erfahren

Im Rahmen des SWR2-Forums diskutierte am 13. Januar 2015 u.a. Hans-Jochen Luhmann über die Frage, wie der Ölpreis die Welt verändert. Mehr erfahren

Am 14. Januar 2015 stellten Reiner Klingholz und Manuel Slupina vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung in Berlin ihre neueste Studie “Von Hürden und Helden. Wie sich das Leben auf dem Land neu erfinden lässt” vor. Mehr erfahren

Bereits am 13. Januar 2015 hatte Reiner Klingholz die Ergebnisse der Studie im Interview mit Spiegel online vorab präsentiert. Mehr erfahren

Unter dem Titel “Wer glücklich ist, kauft nicht” erschien am 22. Januar 2015 ein Interview mit Gerald Hüther in der Wirtschaftswoche Green. Mehr erfahren

Die Syker Kreiszeitung berichtet am 24. Januar 2015 über einen Vortrag von Niko Paech zum Thema “Wohlstand ohne Wachstum”. Mehr erfahren

Das von Erich H. Witte herausgegebene elektronische Journal “Wissenswert” veröffentlicht in der jüngsten Ausgabe seinen Beitrag “Der 12. Studierendensurvey (2014) – Eine Betrachtung aus der Werte- und Zukunftsperspektive”. Mehr erfahren

Manfred Linz hat den Katalog “Suffizienz als politische Praxis” verfasst, der im Januar 2015 vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH veröffentlicht wurde. Mehr erfahren

Inspiration

ZZZ ZwischenZeitZentrale Bremen

In vielen Städten bleiben Gebäude und Flächen ungenutzt, weil eine überzeugende Nutzungsidee fehlt. Die ZwischenZeitZentrale entwickelt in Bremen Konzepte für Zwischennutzungen und bringt potentielle Nutzer und Eigentümer zusammen. Mehr erfahren

Termine

Termine von Mitwirkenden im Denkwerk Zukunft

Am 3. Februar 2015 referiert Ernst Ulrich von Weizsäcker in Emmendingen über die Frage “Zehn Milliarden Menschen: kann das gut gehen?”. Mehr erfahren

Anlässlich des Biofach Kongresses in Nürnberg sprechen im Nachhaltigkeits-Forum “Nachhaltigkeit im Öko-Landbau” am 11. Februar 2015Ernst Ulrich von Weizäcker und Franz-Theo Gottwald. Moderiert wird das Forum von Steffi Ober. Mehr erfahren

Im Rahmen eines Diskussionsabends “Richtungsweisend? Die UN-Klimakonferenz in Paris” spricht Hermann E. Ott am 12. Februar 2015 in Hamburg. Mehr erfahren

Das Thema “Anders Leben! Alternative Wirtschaft – Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie” ist Gegenstand eines Vortrags von Niko Paech am 19. Februar 2015 in der VHS Oberhausen. Mehr erfahren

Bei der Veranstaltung “Klimawandel und Gerechtigkeit” des Forschungskollegs Humanwissenschaften am 23. Februar 2015 in Bad Homburg diskutieren auf dem Podium u.a. Hermann E. Ott und Konrad Ott. Mehr erfahren

Am 24. Februar 2015 findet in Hamburg im Rahmen des Nachhaltigkeitskongresses die Preisverleihung des “ZEIT WISSEN-Preis Mut zur Nachhaltigkeit” statt. Klaus Wiegandt eröffnet den Kongress, Harald Welzer übergibt den Preis in der Kategorie “Handeln”. Mehr erfahren

Presse

Vorteilhaft? – Der Kapitalismus

Am 23. Januar 2015 wurde Meinhard Miegel in der Sendung “Das philosophische Radio” des WDR 5 zu den Vor- und Nachteilen des kapitalistischen Systems befragt. Mehr erfahren

Nachdenken über Gier

Im Rahmen der Kurzessays-Reihe “Nachdenken über Gier” des NDR kam am 27. Januar 2015 Meinhard Miegel zu Wort. Mehr erfahren

Denkzahl

60.000 Lkw-Ladungen Gülle werden jährlich von industriellen Tierhaltern von den Niederlanden nach Deutschland exportiert, denn dort sind Auflagen und Kontrollen strenger als hier. Insgesamt werden in Deutschland jährlich mehr als 200 Millionen Tonnen Gülle auf Äckern und Wiesen verteilt. Aus dem Stickstoff in der Gülle entsteht Nitrat, das die Gesundheit schädigen kann. Wird zu viel gedüngt, wird das Trinkwasser verunreinigt. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise sind vierzig Prozent des Grundwassers so stark mit Nitrat belastet, dass das Trinkwasser aufwändig verdünnt werden muss. Die Bundesregierung hat sich in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie verpflichtet, die Stickstoffüberschüsse von 2010 an auf 80 kg pro Hektar und bis 2020 noch darunter zu senken. Derzeit werden pro Hektor 97 kg Stickstoff mehr ausgebracht als Pflanzen und Böden benötigen. Um die Zielmarke zu erreichen, will die Bundesregierung die Düngerordnung reformieren. Demnach sollen Bauern unter anderem künftig ihre Äcker und Wiesen während vier statt drei Monaten nicht düngen dürfen. Außerdem müssen sie Güllelagerkapazitäten für sechs Monate vorhalten, große Betriebe ab 2020 sogar für neun Monate. Das wahre Problem wird allerdings nicht angegangen: Schon ohne niederländische Importe gibt es in Deutschland zu viel Vieh und zu wenige Flächen. Ursächlich hierfür ist vor allem der hohe Fleischkonsum in Deutschland und anderen Ländern. Statt weiter neue Ställe für den Fleischexport zu fördern, müssen vielmehr Tierzucht und Ackerbau wieder in eine Balance gebracht werden. (Quelle: Rat für Nachhaltige Entwicklung, Zeit online)