Generalanzeiger: UN-Jahr des Bodens: Wehe, der Boden macht dicht und schnappt nach Luft

BONN. Wer durch unsere Städte liefe und riefe “Schützt unsere Stauwasserböden!”, würde wohl für ziemlich schräg gehalten. Auch Parolen wie “Niemand sei er einerlei! Ehre für den Pseudogley!” würden nur Kopfschütteln ernten.

Wer für hungrige Zirkustiere Spenden sammelt, erhält mehr zustimmung als jeder noch so engagierte Trommler für den Bodenschutz. Das liegt schon daran, dass Böden weder Kulleraugen noch ein flauschiges Fell oder ein hübsches Gefieder vorweisen können – und jaulen können erst recht nicht, wenn man sie tritt.

Dass wir den Boden unter unseren Füßen kaum beachten, ginge ja noch an. Doch obendrein zerdrücken wir ihn auch mit schweren Maschinen, versiegeln ihn beim Bau von Straßen und Wohnungen, entziehen ihm Wasser und überdüngen ihn mit Stickstoff. Außerdem muten Bauern ihren Feldern allein in Deutschland Jahr für Jahr Zigtausende Tonnen an Pestiziden zu, die zum Teil auch ins tiefere Erdreich gelangen und dort den ökologisch wichtigen Würmern, Asseln und zahllosen Kleinstlebewesen das Leben schwer machen.

Artikel von Walter Schmidt
Artikel vom 12.01.2015

BONN. Wer durch unsere Städte liefe und riefe “Schützt unsere Stauwasserböden!”, würde wohl für ziemlich schräg gehalten. Auch Parolen wie “Niemand sei er einerlei! Ehre für den Pseudogley!” würden nur Kopfschütteln ernten.

Wer für hungrige Zirkustiere Spenden sammelt, erhält mehr zustimmung als jeder noch so engagierte Trommler für den Bodenschutz. Das liegt schon daran, dass Böden weder Kulleraugen noch ein flauschiges Fell oder ein hübsches Gefieder vorweisen können – und jaulen können erst recht nicht, wenn man sie tritt.

Dass wir den Boden unter unseren Füßen kaum beachten, ginge ja noch an. Doch obendrein zerdrücken wir ihn auch mit schweren Maschinen, versiegeln ihn beim Bau von Straßen und Wohnungen, entziehen ihm Wasser und überdüngen ihn mit Stickstoff. Außerdem muten Bauern ihren Feldern allein in Deutschland Jahr für Jahr Zigtausende Tonnen an Pestiziden zu, die zum Teil auch ins tiefere Erdreich gelangen und dort den ökologisch wichtigen Würmern, Asseln und zahllosen Kleinstlebewesen das Leben schwer machen.

Artikel von Walter Schmidt
Artikel vom 12.01.2015