GIZ: Madagaskar macht Boden gut

2015 ist das Internationale Jahr des Bodens, denn die lebenswichtige Ressource braucht Schutz. Wie man Verödung stoppt, zeigt ein Projekt der internationalen Zusammenarbeit in Madagaskar.

Die Menschheit verliert den Boden unter den Füßen: Etwa sechs Millionen Hektar fruchtbarer Boden gehen jedes Jahr verloren, hauptsächlich durch falsche landwirtschaftliche Nutzung, Schadstoffe und Überbauung. Dabei sind mehr als 90 Prozent der weltweiten Nahrungsmittelproduktion direkt vom Boden abhängig. Und der Bedarf steigt mit der wachsenden Bevölkerung.

Die Menschen in Madagaskar erleben ganz unmittelbar, was es heißt, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Durch Abholzung und die daraus folgende Erosion haben sich weite Teile des Inselstaates in Ödland verwandelt. Kleinbauern, die dort nichts mehr anbauen können, verlegen sich noch stärker auf den Holzeinschlag. Der Holzbedarf ist riesig. Ein einzelner Haushalt vernichtet pro Jahr etwa einen Hektar Naturwald, weil fast alle Madagassen mit Holz oder Holzkohle kochen und heizen: ein Teufelskreis.

Doch den kann man durchbrechen. Den Beweis liefert ein Programm, das die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in der Region Diana im Norden Madagaskars durchführt. Dabei arbeitet sie mit dem Umweltministerium und anderen lokalen Partnern zusammen. Eine Reihe von Maßnahmen gegen den Raubbau wurden eingeführt. Sie decken die gesamte Wertschöpfungskette von der Produktion über den Handel bis zum Verbraucher ab. So erhielten 4.000 Haushalte effiziente Herde, die insgesamt 600 Tonnen Holzkohle im Jahr sparen. Die Strategie gegen Verödung funktioniert: Bisher wurden 50.000 Hektar Wald vor der Abholzung bewahrt. 30.000 Menschen in der regionalen Hauptstadt Antsiranana nutzen inzwischen nachhaltig produzierte Holzkohle.

Geliefert wird sie von Dorfgemeinschaften und Kleinproduzenten, die die nachhaltige Holzproduktion managen. 2.600 Menschen aus 70 Dörfern machen mit, darunter viele Frauen und Landlose. Jeder Teilnehmer bekommt drei Hektar Land, das jährlich Rohstoff für etwa 2,6 Tonnen Holzkohle liefert – und zwar langfristig. Statt Naturwald ernten die Produzenten schnell wachsendes Plantagenholz. Die Nutzbäume werden gezielt dort gepflanzt, wo der Boden geschädigt ist und tragen so dazu bei, dass er sich regenerieren kann. 9.000 Hektar wurden so bereits aufgeforstet. Das Plantagenholz wird in Meilern zu Kohle verarbeitet, die drei Mal effizienter sind als die üblichen Öfen. Statt über Zwischenhändler vermarkten die Produzenten das Brennmaterial direkt und verdienen daher mehr. Ein Herkunftssiegel garantiert den Verbrauchern die nachhaltige Produktion.. Das Einkommen in der Modellregion ist im Vergleich zu anderen ländlichen Gebieten um 40 Prozent gestiegen. Die Regierung hat Verordnungen und Standards erlassen, die der Nachhaltigkeitskampagne eine sichere Basis geben und Rechte und Pflichten der Produzenten regeln.

Viele madagassische Kleinbauern wissen inzwischen, was sie an ihrem Boden haben. Um weltweit das Bewusstsein für diese bedrohte Ressource zu wecken, erklärten die Vereinten Nationen 2015 zum Internationalen Jahr des Bodens. An der Auftaktveranstaltung am 5. Dezember in Berlin unter der Regie von Bundesumweltministerium, BMZ, Umweltbundesamt und Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS), ist die GIZ als Organisator beteiligt. 2015 wird auch die GIZ im Auftrag des BMZ mit verschiedensten Aktivitäten die Aufmerksamkeit der deutschen Öffentlichkeit auf den Boden richten.

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2015 ist das Internationale Jahr des Bodens, denn die lebenswichtige Ressource braucht Schutz. Wie man Verödung stoppt, zeigt ein Projekt der internationalen Zusammenarbeit in Madagaskar.

Die Menschheit verliert den Boden unter den Füßen: Etwa sechs Millionen Hektar fruchtbarer Boden gehen jedes Jahr verloren, hauptsächlich durch falsche landwirtschaftliche Nutzung, Schadstoffe und Überbauung. Dabei sind mehr als 90 Prozent der weltweiten Nahrungsmittelproduktion direkt vom Boden abhängig. Und der Bedarf steigt mit der wachsenden Bevölkerung.

Die Menschen in Madagaskar erleben ganz unmittelbar, was es heißt, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Durch Abholzung und die daraus folgende Erosion haben sich weite Teile des Inselstaates in Ödland verwandelt. Kleinbauern, die dort nichts mehr anbauen können, verlegen sich noch stärker auf den Holzeinschlag. Der Holzbedarf ist riesig. Ein einzelner Haushalt vernichtet pro Jahr etwa einen Hektar Naturwald, weil fast alle Madagassen mit Holz oder Holzkohle kochen und heizen: ein Teufelskreis.

Doch den kann man durchbrechen. Den Beweis liefert ein Programm, das die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in der Region Diana im Norden Madagaskars durchführt. Dabei arbeitet sie mit dem Umweltministerium und anderen lokalen Partnern zusammen. Eine Reihe von Maßnahmen gegen den Raubbau wurden eingeführt. Sie decken die gesamte Wertschöpfungskette von der Produktion über den Handel bis zum Verbraucher ab. So erhielten 4.000 Haushalte effiziente Herde, die insgesamt 600 Tonnen Holzkohle im Jahr sparen. Die Strategie gegen Verödung funktioniert: Bisher wurden 50.000 Hektar Wald vor der Abholzung bewahrt. 30.000 Menschen in der regionalen Hauptstadt Antsiranana nutzen inzwischen nachhaltig produzierte Holzkohle.

Geliefert wird sie von Dorfgemeinschaften und Kleinproduzenten, die die nachhaltige Holzproduktion managen. 2.600 Menschen aus 70 Dörfern machen mit, darunter viele Frauen und Landlose. Jeder Teilnehmer bekommt drei Hektar Land, das jährlich Rohstoff für etwa 2,6 Tonnen Holzkohle liefert – und zwar langfristig. Statt Naturwald ernten die Produzenten schnell wachsendes Plantagenholz. Die Nutzbäume werden gezielt dort gepflanzt, wo der Boden geschädigt ist und tragen so dazu bei, dass er sich regenerieren kann. 9.000 Hektar wurden so bereits aufgeforstet. Das Plantagenholz wird in Meilern zu Kohle verarbeitet, die drei Mal effizienter sind als die üblichen Öfen. Statt über Zwischenhändler vermarkten die Produzenten das Brennmaterial direkt und verdienen daher mehr. Ein Herkunftssiegel garantiert den Verbrauchern die nachhaltige Produktion.. Das Einkommen in der Modellregion ist im Vergleich zu anderen ländlichen Gebieten um 40 Prozent gestiegen. Die Regierung hat Verordnungen und Standards erlassen, die der Nachhaltigkeitskampagne eine sichere Basis geben und Rechte und Pflichten der Produzenten regeln.

Viele madagassische Kleinbauern wissen inzwischen, was sie an ihrem Boden haben. Um weltweit das Bewusstsein für diese bedrohte Ressource zu wecken, erklärten die Vereinten Nationen 2015 zum Internationalen Jahr des Bodens. An der Auftaktveranstaltung am 5. Dezember in Berlin unter der Regie von Bundesumweltministerium, BMZ, Umweltbundesamt und Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS), ist die GIZ als Organisator beteiligt. 2015 wird auch die GIZ im Auftrag des BMZ mit verschiedensten Aktivitäten die Aufmerksamkeit der deutschen Öffentlichkeit auf den Boden richten.

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