Generalanzeiger Bonn: Der Bericht des IPCC-Klimarates – Nur kurz die Welt retten

Wahrscheinlich ist es wirklich so: Die Rettung des Erdklimas kostet nicht die Welt, aber man muss es eben wirklich anpacken. Entschlossen und nicht halbherzig, was im Konzert von 195 UN-Staaten immens schwierig ist.
Hoch entwickelte Staaten haben andere Mittel und folgen anderen Interessen als Schwellenstaaten oder Entwicklungsländer. Die eine Welt, die allen und niemandem gehört, ist beileibe nicht eins, wenn es um den Schutz ihrer Lebensgrundlagen geht. Doch Leerformeln helfen dem Weltklima nicht.

Klimafolgenforscher taxieren den Zeitkorridor, innerhalb dessen die Erderwärmung begrenzt, im allerbesten Fall vielleicht sogar leicht reduziert werden kann, auf 20 bis 30 Jahre. Danach kommt zwar noch nicht die Sintflut, aber die Chancen sinken doch drastisch, die schlimmsten Folgen des Raubbaus an der Natur abzumildern.

Ebenso wie dann die Gewissheit zunimmt, dass bestimmte Länder auf Höhe des heutigen Meeresspiegels oder knapp darüber einfach verschwinden. Mit allen Folgen: Die Menschen dieser Länder müssen sich ihren Lebensraum andernorts suchen, was einen weltweiten Verdrängungswettkampf in Gang setzen wird.

Also muss die Weltklimakonferenz nächstes Jahr in Paris möglichst ein Abkommen mit einem verbindlichen Fahrplan schaffen, wie die Erderwärmung in den kommenden Jahrzehnten unter zwei Grad gehalten werden kann. Falls nicht, müssen die Entscheider wissen: Die Folgen ihrer Unentschlossenheit sind 80 bis 100 Jahre später umso dramatischer.

Von Holger Möhle, Berlin

Artikel vom 04.11.2014

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http://www.general-anzeiger-bonn.de/news/kommentare/Der-Bericht-des-IPCC-Klimarates-Nur-kurz-die-Welt-retten-article1488739.html#plx2143045795Wahrscheinlich ist es wirklich so: Die Rettung des Erdklimas kostet nicht die Welt, aber man muss es eben wirklich anpacken. Entschlossen und nicht halbherzig, was im Konzert von 195 UN-Staaten immens schwierig ist.
Hoch entwickelte Staaten haben andere Mittel und folgen anderen Interessen als Schwellenstaaten oder Entwicklungsländer. Die eine Welt, die allen und niemandem gehört, ist beileibe nicht eins, wenn es um den Schutz ihrer Lebensgrundlagen geht. Doch Leerformeln helfen dem Weltklima nicht.

Klimafolgenforscher taxieren den Zeitkorridor, innerhalb dessen die Erderwärmung begrenzt, im allerbesten Fall vielleicht sogar leicht reduziert werden kann, auf 20 bis 30 Jahre. Danach kommt zwar noch nicht die Sintflut, aber die Chancen sinken doch drastisch, die schlimmsten Folgen des Raubbaus an der Natur abzumildern.

Ebenso wie dann die Gewissheit zunimmt, dass bestimmte Länder auf Höhe des heutigen Meeresspiegels oder knapp darüber einfach verschwinden. Mit allen Folgen: Die Menschen dieser Länder müssen sich ihren Lebensraum andernorts suchen, was einen weltweiten Verdrängungswettkampf in Gang setzen wird.

Also muss die Weltklimakonferenz nächstes Jahr in Paris möglichst ein Abkommen mit einem verbindlichen Fahrplan schaffen, wie die Erderwärmung in den kommenden Jahrzehnten unter zwei Grad gehalten werden kann. Falls nicht, müssen die Entscheider wissen: Die Folgen ihrer Unentschlossenheit sind 80 bis 100 Jahre später umso dramatischer.

Von Holger Möhle, Berlin

Artikel vom 04.11.2014

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