UNU-EHS: WeltRisikoBericht 2014

Der WeltRisikoBericht 2014 – So verwundbar sind einzelne Länder und städtische Räume: Welchen Einfluss hat Urbanisierung auf die gesellschaftliche Verwundbarkeit gegenüber Naturgefahren? So lautet nur eine der wichtigen Fragen, die der WeltRisikoBericht 2014 beantwortet. Am 16. September wird die neue Ausgabe veröffentlicht, herausgegeben vom Bündnis Entwicklung Hilft – Gemeinsam für Menschen in Not e.V. und dem Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit der Universität der Vereinten Nationen.

Rasante Urbanisierung

Projektleiter Peter Mucke, Geschäftsführer des Bündnis Entwicklung Hilft, bilanziert: „Das Wachstum der Weltbevölkerung erfolgt in Städten. In nur sieben Ländern konzentriert sich mehr als die Hälfte der rasanten Verstädterung. Indien und Pakistan, aktuell wieder von einer schweren Katastrophe betroffen, gehören dazu.“ Während in den Industrieländern eher die ländliche Region unter der Zugkraft der Städte leide, stelle ein massives urbanes Bevölkerungswachstum die Metropolen vieler Entwicklungsländer vor Probleme. Mucke betont: „Der WeltRisikoBericht 2014 zeigt, dass Menschen in Städten oftmals sicherer leben als auf dem Land. Die Zunahme extremer Wetter-Ereignisse und der Meeresspiegelanstieg erhöhen den Handlungsdruck für Städte massiv, insbesondere für Küstenstädte.“

Der WeltRisikoIndex 2014

Der WeltRisikoIndex bewertet das Katastrophenrisiko einzelner Länder durch eine kombinierte Analyse von Naturgefahren und gesellschaftlichen Zuständen. Dabei liegen die Länder mit dem höchsten Risiko auf den Plätzen 1 bis 3 der insgesamt 171 untersuchten Länder: Vanuatu, die Philippinen und Tonga. Deutschland liegt auf Platz 147.

„Extreme Naturereignisse müssen nicht unbedingt zu Katastrophen werden. Der WeltRisikoBericht 2014 basiert darauf, dass sich Katastrophenrisiken immer aus zwei Komponenten zusammensetzen: der Exposition bzw. Gefährdung gegenüber Naturgefahren und der gesellschaftlichen Vulnerabilität, also sozialen Strukturen und Prozessen in einem Land“, sagt PD Dr. Jörn Birkmann von der Universität der Vereinten Nationen, der die wissenschaftliche Studie leitet. „Zudem zeigt der aktuelle Bericht, dass zwei globale Trends – Urbanisierung und Klimawandel – Risiken in zahlreichen Ländern erheblich verändern. Das rapide Wachstum von Städten ist dabei in einigen Ländern ein deutlicher Motor, der Risiken erhöht, in anderen Ländern kann das Städtewachstum allerdings auch zu einer Reduzierung von Risiken gegenüber Naturgefahren beitragen“, sagt Birkmann.

Im Zentrum der Analyse des Weltrisikoindexes stehen folgende Fragen:

  • Wie wahrscheinlich ist ein extremes Naturereignis und trifft es auf Menschen?
  • Wie verwundbar sind die Menschen durch die Naturgefahren?
  • Inwieweit können Gesellschaften die Katastrophen bewältigen?
  • Gibt es Vorsorgemaßnahmen gegenüber zu erwartenden Naturgefahren?

Risikoraum Stadt

Mit dem Schwerpunktthema „Risikoraum Stadt“ betrachtet der WeltRisikoBericht in diesem Jahr die Vulnerabilität und Exposition von urbanen Räumen gegenüber Naturgefahren sowie die daraus resultierenden Herausforderungen und politischen Konsequenzen. Urbanisierung wird meist als bedrohlich interpretiert. Doch durch die Erreichbarkeit vieler Menschen auf relativ geringer Fläche könnte es oftmals sogar besser gelingen, die Versorgung der Menschen zu sichern und ihre Verwundbarkeiten zu verringern.

Besonders verwundbar sind schnell wachsende Städte. Der enorme Zuwachs an Menschen führt zur Bildung informeller Siedlungen und von Slums – oftmals in Gebieten, die Naturgefahren gegenüber besonders exponiert sind: an Flussufern oder in Hanglagen. Beispiele hierfür sind Shanghai, Jakarta und Rio de Janeiro. Das Fatale: Hohe und sehr hohe Wachstumsraten urbaner Räume gibt es überwiegend in Entwicklungs- und Schwellenländern. 22 der 34 Städte mit einem Wachstum von über vier Prozent befinden sich auf dem afrikanischen Kontinent. Die Großstadt mit dem höchsten Bevölkerungswachstum weltweit ist Ouagadougou in Burkina Faso mit mit 6,13 Prozent.

Vollständiger Bericht zum Download

Bild: Niger, Tahoua region, November 2011. Photo: WFP/Phil Behan

Quelle: Pressemitteilung von UNU-EHS vom 16.09.2014Der WeltRisikoBericht 2014 – So verwundbar sind einzelne Länder und städtische Räume: Welchen Einfluss hat Urbanisierung auf die gesellschaftliche Verwundbarkeit gegenüber Naturgefahren? So lautet nur eine der wichtigen Fragen, die der WeltRisikoBericht 2014 beantwortet. Am 16. September wird die neue Ausgabe veröffentlicht, herausgegeben vom Bündnis Entwicklung Hilft – Gemeinsam für Menschen in Not e.V. und dem Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit der Universität der Vereinten Nationen.

Rasante Urbanisierung

Projektleiter Peter Mucke, Geschäftsführer des Bündnis Entwicklung Hilft, bilanziert: „Das Wachstum der Weltbevölkerung erfolgt in Städten. In nur sieben Ländern konzentriert sich mehr als die Hälfte der rasanten Verstädterung. Indien und Pakistan, aktuell wieder von einer schweren Katastrophe betroffen, gehören dazu.“ Während in den Industrieländern eher die ländliche Region unter der Zugkraft der Städte leide, stelle ein massives urbanes Bevölkerungswachstum die Metropolen vieler Entwicklungsländer vor Probleme. Mucke betont: „Der WeltRisikoBericht 2014 zeigt, dass Menschen in Städten oftmals sicherer leben als auf dem Land. Die Zunahme extremer Wetter-Ereignisse und der Meeresspiegelanstieg erhöhen den Handlungsdruck für Städte massiv, insbesondere für Küstenstädte.“

Der WeltRisikoIndex 2014

Der WeltRisikoIndex bewertet das Katastrophenrisiko einzelner Länder durch eine kombinierte Analyse von Naturgefahren und gesellschaftlichen Zuständen. Dabei liegen die Länder mit dem höchsten Risiko auf den Plätzen 1 bis 3 der insgesamt 171 untersuchten Länder: Vanuatu, die Philippinen und Tonga. Deutschland liegt auf Platz 147.

„Extreme Naturereignisse müssen nicht unbedingt zu Katastrophen werden. Der WeltRisikoBericht 2014 basiert darauf, dass sich Katastrophenrisiken immer aus zwei Komponenten zusammensetzen: der Exposition bzw. Gefährdung gegenüber Naturgefahren und der gesellschaftlichen Vulnerabilität, also sozialen Strukturen und Prozessen in einem Land“, sagt PD Dr. Jörn Birkmann von der Universität der Vereinten Nationen, der die wissenschaftliche Studie leitet. „Zudem zeigt der aktuelle Bericht, dass zwei globale Trends – Urbanisierung und Klimawandel – Risiken in zahlreichen Ländern erheblich verändern. Das rapide Wachstum von Städten ist dabei in einigen Ländern ein deutlicher Motor, der Risiken erhöht, in anderen Ländern kann das Städtewachstum allerdings auch zu einer Reduzierung von Risiken gegenüber Naturgefahren beitragen“, sagt Birkmann.

Im Zentrum der Analyse des Weltrisikoindexes stehen folgende Fragen:

  • Wie wahrscheinlich ist ein extremes Naturereignis und trifft es auf Menschen?
  • Wie verwundbar sind die Menschen durch die Naturgefahren?
  • Inwieweit können Gesellschaften die Katastrophen bewältigen?
  • Gibt es Vorsorgemaßnahmen gegenüber zu erwartenden Naturgefahren?

Risikoraum Stadt

Mit dem Schwerpunktthema „Risikoraum Stadt“ betrachtet der WeltRisikoBericht in diesem Jahr die Vulnerabilität und Exposition von urbanen Räumen gegenüber Naturgefahren sowie die daraus resultierenden Herausforderungen und politischen Konsequenzen. Urbanisierung wird meist als bedrohlich interpretiert. Doch durch die Erreichbarkeit vieler Menschen auf relativ geringer Fläche könnte es oftmals sogar besser gelingen, die Versorgung der Menschen zu sichern und ihre Verwundbarkeiten zu verringern.

Besonders verwundbar sind schnell wachsende Städte. Der enorme Zuwachs an Menschen führt zur Bildung informeller Siedlungen und von Slums – oftmals in Gebieten, die Naturgefahren gegenüber besonders exponiert sind: an Flussufern oder in Hanglagen. Beispiele hierfür sind Shanghai, Jakarta und Rio de Janeiro. Das Fatale: Hohe und sehr hohe Wachstumsraten urbaner Räume gibt es überwiegend in Entwicklungs- und Schwellenländern. 22 der 34 Städte mit einem Wachstum von über vier Prozent befinden sich auf dem afrikanischen Kontinent. Die Großstadt mit dem höchsten Bevölkerungswachstum weltweit ist Ouagadougou in Burkina Faso mit mit 6,13 Prozent.

Vollständiger Bericht zum Download

Bild: Niger, Tahoua region, November 2011. Photo: WFP/Phil Behan