30.10.2014 | Post-2015: Was bedeuten universelle Werte und Ziele für Europa?

Vor zehn Jahren veranstalteten das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE), die European Association of Development Research and Training Institutes (EADI) und der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) erstmals die Bonner Impulse. Thema der Auftaktveranstaltung war: „Armutsbekämpfung – nur eine Vision? EU zwischen Rhetorik und Realität.“ Die gleiche Frage stellt sich auch heute, nur die Rahmen­bedingungen, Aufgaben und Blickwinkel für die europäische Politik haben sich stark verändert.

Die Diskussionen, wie eine neue globale Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsagenda ab 2015 ausgestaltet werden muss, sind im vollen Gange. Noch ist nicht klar, welche Werte und Ziele die Post-2015-Agenda konkret beinhalten wird, welche Indikatoren zur Messung der Zielerreichung definiert werden und wie der Prozess der Umsetzung organisiert wird. Aus Sicht der Zivilgesellschaft und der Entwicklungsforschung muss die Post-2015-Agenda auf einigen unverzichtbaren Kernelementen aufbauen: der Vereinbarung von universellen Ziele, d. h. Ziele, die für alle Länder gelten, der Schaffung menschenwürdiger Lebensbedingungen und der Wahrung der Menschenrechte für alle, Geschlechter-, Generationen- und Verteilungs­gerechtigkeit, die vollständige Überwindung von extremer Armut und Hunger sowie die Sicherung der natürlichen Ressourcen und Ökosysteme im Rahmen der planetarischen Grenzen.

Die Jubiläumsveranstaltung der Bonner Impulse 2014 setzt sich mit der bisher vernachlässigten Frage auseinander: Was bedeuten universelle Werte und Ziele für Europa und welche Verpflichtungen resultieren daraus insbesondere für staatliche und gesellschaftliche Akteure wie Privatwirtschaft in Europa und in Deutschland?

Zeit: Donnerstag, den 30. Oktober 2014 von 16:00 bis 18:00 Uhr mit anschließendem Imbiss

Ort: Haus der Geschichte (Großer Saal), Willy-Brandt-Allee 14, 53113 Bonn

Anmeldung bitte über unser Registrierungsformular.

Programm:

  • Claudia Roth, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages
  • Hermann Simon, Gründer von Simon-Kucher & Partners (angefragt)
  • Ingolf Dietrich, Leiter Sondereinheit „Nachhaltige Entwicklungsziele“, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
  • Mathias Mogge, Vorstandsmitglied VENRO
  • Dirk Messner  (Moderator), Direktor, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)

Folgende Kernfragen stehen bei der Podiumsdiskussion im Mittelpunkt:

Inhalte und Verantwortung
Welche Kernelemente müssen in einer Post-2015-Agenda verankert werden? Welche Verantwortung haben die Bundesregierung und die Europäische Union bei der Erarbeitung und Umsetzung einer zukunftsfähigen globalen Agenda? Wie kann in Deutschland und innerhalb der EU eine kohärente Politik in allen relevanten Politikfeldern im Sinn von Entwicklungs- und Nachhaltigkeitszielen gewährleistet werden?

Globale Ziele – nationale Umsetzung: (wie) geht das zusammen?
Die neuen Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsziele sollen universell gültig sein, also auch in den Industrieländern, auch in Deutschland umgesetzt werden. Was hat das für Implikationen? Ist Deutschland „fit“ für neue Nachhaltigkeitsziele? Welche ökonomischen, ökologischen und gesellschaftspolitischen Transformationen erscheinen erforderlich? Muss die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie weiterentwickelt werden und wenn ja, in welche Richtungen? Wie kann eine effektive Umsetzung gesichert werden?

Privatwirtschaft – Teil des Problems oder Teil der Lösung?
Die Privatwirtschaft wird bei der Erreichung von globalen Zielen eine entscheidende Rolle haben. Doch wie passen ein auf Gewinnmaximierung ausgerichtetes unternehmerisches Handeln und die auf Werte und Normen basierenden Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsziele zusammen? Sind die deutschen Unternehmen mit ihren Nachhaltigkeitsberichten und Nachhaltigkeitsbeauftragen ausreichend auf die Post-2015-Agenda ausgerichtet? Oder reichen freiwillige Selbstverpflichtungen wie z. B. die Prinzipien des UN Global Compacts aus, um Unternehmen für die Nachhaltigkeitsziele der Post-2015-Agenda fit zu machen? Oder brauchen wir für neue Ziele auch neue verbindliche Instrumente, um die Einhaltung der Ziele kontrollieren und durchsetzen zu können?

Globale Partnerschaften – Rhetorik oder Chance ?
Wenn es um die Umsetzung von globalen Entwicklungs- und Nachhaltigkeitszielen geht, dann sind globale Partnerschaften in aller Munde. Aber kann es Partnerschaften auf „gleicher Augenhöhe“ zwischen gesellschaftlichen Akteuren mit höchst unterschiedlichen Interessenlagen und Machpotentialen geben (Zivilgesellschaft vs. transnationale Konzerne)? Und falls ja, wie müssten sie ausgestaltet sein? Nach welchen Kriterien sind Partnerschaften zu beurteilen.

Über die Bonner Impulse

Die „Bonner Impulse – Europas Verantwortung für die Eine Welt“ sind eine öffentliche Veranstaltungsreihe zu Brennpunkten europäischer Entwicklungspolitik. Sie richtet sich insbesondere an Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Die Reihe wurde 2004 erstmals veranstaltet.
Ziel der „Bonner Impulse“ ist es, eine nachhaltige europäische Entwicklungspolitik zu fördern und dieses Politikfeld weiter zu entwickeln. Veranstalter sind: VENRO (Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen), Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE) undEADI (European Association of Development Research and Training Institutes).

Vor zehn Jahren veranstalteten das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE), die European Association of Development Research and Training Institutes (EADI) und der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) erstmals die Bonner Impulse. Thema der Auftaktveranstaltung war: „Armutsbekämpfung – nur eine Vision? EU zwischen Rhetorik und Realität.“ Die gleiche Frage stellt sich auch heute, nur die Rahmen­bedingungen, Aufgaben und Blickwinkel für die europäische Politik haben sich stark verändert.

Die Diskussionen, wie eine neue globale Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsagenda ab 2015 ausgestaltet werden muss, sind im vollen Gange. Noch ist nicht klar, welche Werte und Ziele die Post-2015-Agenda konkret beinhalten wird, welche Indikatoren zur Messung der Zielerreichung definiert werden und wie der Prozess der Umsetzung organisiert wird. Aus Sicht der Zivilgesellschaft und der Entwicklungsforschung muss die Post-2015-Agenda auf einigen unverzichtbaren Kernelementen aufbauen: der Vereinbarung von universellen Ziele, d. h. Ziele, die für alle Länder gelten, der Schaffung menschenwürdiger Lebensbedingungen und der Wahrung der Menschenrechte für alle, Geschlechter-, Generationen- und Verteilungs­gerechtigkeit, die vollständige Überwindung von extremer Armut und Hunger sowie die Sicherung der natürlichen Ressourcen und Ökosysteme im Rahmen der planetarischen Grenzen.

Die Jubiläumsveranstaltung der Bonner Impulse 2014 setzt sich mit der bisher vernachlässigten Frage auseinander: Was bedeuten universelle Werte und Ziele für Europa und welche Verpflichtungen resultieren daraus insbesondere für staatliche und gesellschaftliche Akteure wie Privatwirtschaft in Europa und in Deutschland?

Zeit: Donnerstag, den 30. Oktober 2014 von 16:00 bis 18:00 Uhr mit anschließendem Imbiss

Ort: Haus der Geschichte (Großer Saal), Willy-Brandt-Allee 14, 53113 Bonn

Anmeldung bitte über unser Registrierungsformular.