CARE: Südsudan: Gescheitertes Friedensabkommen verstärkt Hunger

Weil Regierung und Opposition sich bis zum Ablauf der gestrigen Frist nicht auf ein Friedensabkommen geeinigt haben, könnte die von der Gewalt verursachte Nahrungskrise im Südsudan katastrophale Ausmaße annehmen, warnt die Hilfsorganisation CARE. Bestandteil der Waffenruhe, die im Mai beschlossen wurde, war die Ausarbeitung eines umfassenden Friedensabkommens und die Bildung einer Übergangsregierung bis zum 10. August. Gleichzeitig wird bald ein neuer Bericht der „Integrated Food Security Phase Classification“ (IPC) für den Südsudan erwartet. Dieser internationale Mechanismus ermittelt die Nahrungsunsicherheit in Form von fünf Phasen und ist damit die Autorität für die Ausrufung einer Hungersnot. Teile des Südsudans werden in diesem Bericht wahrscheinlich als Phase 4 (starke, akute Mangelernährung) eingeordnet.

„Die Vereinten Nationen und private Hilfsorganisationen warnen seit Monaten vor der Gefahr einer Hungersnot im Südsudan“, erinnert CARE-Länderdirektorin Aimee Ansari. „Die davon am meisten gefährdeten Regionen sind zugleich die Frontlinien der Kämpfe, und dort haben wir keinen gesicherten humanitären Zugang.“ Eine humanitäre Katastrophe könne noch abgewendet werden, aber dafür müssten die Waffen niedergelegt werden.

Seit Beginn des Konfliktes im Dezember 2013 sind Hilfsorganisationen mit stetig wachsenden Sicherheitsproblemen bei der Auslieferung von humanitärer Hilfe konfrontiert. Am 4. August wurden in Maban County, Upper Nile, mehrere südsudanesische Helfer getötet, einige bleiben weiterhin vermisst. „Diese Angriffe auf Helfer sind ein schrecklicher Beweis für die Brutalität dieses Konfliktes“, so CARE-Länderdirektorin Ansari. „Das nun gescheiterte Friedensabkommen könnte zu einem noch stärkeren Zusammenbruch von Recht und Gesetz führen.“

In den letzten acht Monaten mussten 1,5 Millionen Menschen ihr Zuhause verlassen, über 400.000 von ihnen flohen in Nachbarländer. Zehntausende Südsudanesen wurden getötet und knapp vier Millionen Menschen leiden unter starkem oder sogar akutem Hunger. “Die einzige Möglichkeit, dass unser Leben wieder gut wird, ist eine Rückkehr nach Hause. Dort können wir mit Arbeit unser Leben bestreiten. Aber solange es keinen Frieden gibt, können wir nicht zurück.“ So beschrieb kürzlich ein Südsudanese in Malakal die Situation für sich und seine Landsleute.

„Das Leben und die Existenz der Menschen wurde durch den Konflikt jäh zerstört“, fasst Aimee Ansari die Situation zusammen. „Ohne Frieden und Sicherheit wird kaum jemand wagen, nach der Regenzeit seine Felder wieder zu bestellen. Unzählige Menschen werden weiter hungern und es wird zu noch mehr sinnlosen Toden kommen. CARE fordert alle Konfliktparteien dazu auf, sich auf einen sofortigen und nachhaltigen Friedensprozess zu einigen.“

Zur Medieninformation

Foto: CARE/Josh Estey

Quelle: Medieninformation von CARE vom 11.08.2014Weil Regierung und Opposition sich bis zum Ablauf der gestrigen Frist nicht auf ein Friedensabkommen geeinigt haben, könnte die von der Gewalt verursachte Nahrungskrise im Südsudan katastrophale Ausmaße annehmen, warnt die Hilfsorganisation CARE. Bestandteil der Waffenruhe, die im Mai beschlossen wurde, war die Ausarbeitung eines umfassenden Friedensabkommens und die Bildung einer Übergangsregierung bis zum 10. August. Gleichzeitig wird bald ein neuer Bericht der „Integrated Food Security Phase Classification“ (IPC) für den Südsudan erwartet. Dieser internationale Mechanismus ermittelt die Nahrungsunsicherheit in Form von fünf Phasen und ist damit die Autorität für die Ausrufung einer Hungersnot. Teile des Südsudans werden in diesem Bericht wahrscheinlich als Phase 4 (starke, akute Mangelernährung) eingeordnet.

„Die Vereinten Nationen und private Hilfsorganisationen warnen seit Monaten vor der Gefahr einer Hungersnot im Südsudan“, erinnert CARE-Länderdirektorin Aimee Ansari. „Die davon am meisten gefährdeten Regionen sind zugleich die Frontlinien der Kämpfe, und dort haben wir keinen gesicherten humanitären Zugang.“ Eine humanitäre Katastrophe könne noch abgewendet werden, aber dafür müssten die Waffen niedergelegt werden.

Seit Beginn des Konfliktes im Dezember 2013 sind Hilfsorganisationen mit stetig wachsenden Sicherheitsproblemen bei der Auslieferung von humanitärer Hilfe konfrontiert. Am 4. August wurden in Maban County, Upper Nile, mehrere südsudanesische Helfer getötet, einige bleiben weiterhin vermisst. „Diese Angriffe auf Helfer sind ein schrecklicher Beweis für die Brutalität dieses Konfliktes“, so CARE-Länderdirektorin Ansari. „Das nun gescheiterte Friedensabkommen könnte zu einem noch stärkeren Zusammenbruch von Recht und Gesetz führen.“

In den letzten acht Monaten mussten 1,5 Millionen Menschen ihr Zuhause verlassen, über 400.000 von ihnen flohen in Nachbarländer. Zehntausende Südsudanesen wurden getötet und knapp vier Millionen Menschen leiden unter starkem oder sogar akutem Hunger. “Die einzige Möglichkeit, dass unser Leben wieder gut wird, ist eine Rückkehr nach Hause. Dort können wir mit Arbeit unser Leben bestreiten. Aber solange es keinen Frieden gibt, können wir nicht zurück.“ So beschrieb kürzlich ein Südsudanese in Malakal die Situation für sich und seine Landsleute.

„Das Leben und die Existenz der Menschen wurde durch den Konflikt jäh zerstört“, fasst Aimee Ansari die Situation zusammen. „Ohne Frieden und Sicherheit wird kaum jemand wagen, nach der Regenzeit seine Felder wieder zu bestellen. Unzählige Menschen werden weiter hungern und es wird zu noch mehr sinnlosen Toden kommen. CARE fordert alle Konfliktparteien dazu auf, sich auf einen sofortigen und nachhaltigen Friedensprozess zu einigen.“

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Foto: CARE/Josh Estey

Quelle: Medieninformation von CARE vom 11.08.2014